Meldung (Nachruf)
Berlin: Schauspieler Horst Krause gestorben
Assoziationen: Berlin Akteur:innen
9.9.2025
Der nach einer langen Theaterkarriere ab den 1990er Jahren vor allem in Fernsehproduktionen populäre Schauspieler ist am 5. September 2025 in Teltow bei Berlin im Alter von 83 Jahren gestorben.
Krause, in einer aus Westpreußen vertriebenen Familie in Luckenwalde aufgewachsen, wurde ab 1964 an der Staatlichen Schauspielschule Berlin ausgebildet und erhielt sein erstes Engagement in Parchim. Nach einer Zeit in Karl-Marx-Stadt gehörte er von 1984 bis 1994 zum Ensemble des Dresdner Staatsschauspiels, an dem er neben vielen anderen Rollen den Kaplan in Wolfgang Engels‘ legendärer „Nibelungen“-Inszenierung verkörperte.
Nach der Wende gelang ihm ein erster großer Erfolg im Film in Detlev Bucks subversiver Wiedervereinigungskomödie „Wir können auch anders“ (1993), wo er an der Seite von Joachim Król einen der beiden analphabetischen westdeutschen Brüder spielte, die glauben, ein Schloss in Ostdeutschland zu besitzen, und sich dafür auf die Reise machen. Ein weiterer Arthouse-Erfolg mit internationalen Auszeichnungen war 2003 die Hauptrolle in Michael Schorrs „Schultze gets the blues“, in der er als entlassener Bergmann von Zydeco-Musik angelockt in den amerikanischen Süden gelangt.
Ein wahrer Volksschauspieler wurde Horst Krause jedoch erst durch den Dorfpolizisten Horst Krause in den im Brandenburgischen spielenden Folgen der „Polizeiruf 110“-Serie, gefolgt von vielen ihm auf den fülligen Leib geschrieben Fernsehfiguren, in denen Horst Krause – meist schon mit den Titeln der Filme – unter seinem eigenen Namen zum Markenzeichen wurde.