„Dass man mit Sprache Bewegungen tatsäch- lich nur unzureichend beschreiben kann, sehe ich nicht als Manko. Diese Unmöglich- keit existiert, sie ist aber wunderschön und produktiv.“ So sah es 2008 Nik Haffner, Choreograf und seit 2012 künstlerischer Direktor des Hochschulübergreifenden Zentrums Tanz Berlin, im Interview mit der Soziologin, Tanzwissenschaftlerin und Herausgeberin des „Choreografischen Baukastens“ Gabriele Klein. Haffner meinte allerdings nicht Kleins „Baukasten“, an dessen Entstehung er neben vielen anderen Tanz- und Theaterschaffenden in einer dreijährigen Forschungsphase (2008 bis 2011) beratend und als „Materiallieferant“ mitgewirkt hatte. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte Projekt sollte „basales handwerkliches Wissen über Choreografie“ bereitstellen, „unmittelbar praxisrelevant“ sein und die „choreografische Arbeit mit tanzunerfahrenen Menschen“ unterstützen. Herausgekommen war ein Pappköfferchen mit farbigen Modulheften, Praxiskarten und einem Heftlein. Das ist nun noch einmal im preiswerteren Buchformat erschienen, die Problematik jedoch bleibt: Sprache fasst Bewegung nur unzureichend; choreografisches und tänzerisches Wissen, soll es denn in eine Körperpraxis münden, kann kaum ohne diese vermittelt werden.
Das Buch aber, das mit seinem Herzstück, den gutgelaunt-farbigen Modulheftseiten, zeigen will, wie zeitgenössische Choreografie heute funktioniert, setzt allein auf Text. Und der liest sich dann zum Beispiel so: Modulheft „Formgebung“, Kapitel „Form geben“, Unterkapitel „Variieren“, Abschnitt „Bewegungsparameter variieren“, Stichwort „Körper“: „Einen...