Theater der Zeit

Gespräch

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Eine Korrespondenz mit Jon Fosse über seinen Monolog „So ist das“

von Jon Fosse und Thomas Irmer

Erschienen in: Theater der Zeit: Kinder- und Jugendtheater – Yair Sherman: Theater und Israel (12/2023)

Assoziationen: Dramatik Europa

Noch einmal Glückwunsch zum Nobelpreis an dieser Stelle. Haben Sie sich denn schon von dieser „Glückskatastrophe“ erholt, wie Sie es nannten, mit ein bisschen Abstand, aber der nun heran­nahenden Preisrede am 10. Dezember in Stockholm?

Jon Fosse: Drei Wochen nach der Verkündung habe ich immer noch jeden Tag zehn Interviewanfragen, dazu Einladungen zu diesem und jenem in Norwegen und verschiedenen Ländern. Der Druck ist ziemlich groß, aber in gewisser Weise war ich all diese Anfragen und Einladungen in den Jahren gewohnt, als ich als ­Stückeschreiber auf dem Höhepunkt stand. Diese Zeit hat mich eines gelehrt, nämlich „Nein“ zu sagen. In einer Situation wie dieser ein sehr nützliches Wort.

Wenn man den Monolog „So ist das“ liest, kommt einem ein Vergleich wieder in den Sinn, mit dem Ihre Stücke früher oft besprochen wurden. Bei diesem Text scheint jedoch der Bezug zu Beckett gerechtfertigt, insbesondere die Parallelen zwischen dem alten Maler und dem alternden Schriftsteller Krapp in „Das letzte Band“. Was beide verbindet, ist diese Rückschau auf die eigene künstlerische Arbeit, in einer Art selbstbewussten Verzweiflung. Können Sie mit solchen Parallelen etwas an­fangen?

JF: Für mich ist diese Ähnlichkeit nicht offensichtlich. Es ist ein alter Mann, der auf sein Leben zurückblickt, Punkt....

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