Lothar de Maizière
Lothar de Maizière, geb. 1940, studierte, nachdem er aus gesundheitlichen Gründen seine Karriere als Bratschist aufgeben musste, Rechtswissenschaften in Berlin. Als Rechtsanwalt vertrat er in der DDR vor allem Jugendliche, die wegen Wehrdienstverweigerung oder der Teilnahme an pazifistischen Aktionen angeklagt wurden. Seit 1956 ist der Mitglied der CDU und war Vizepräses der Synode des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR. Im November 1989 wurde er Vorsitzender der DDR-CDU. Bei den ersten freien Volkskammerwahlen der DDR wurde de Maizière zum Ministerpräsidenten gewählt. Nach der Wiedervereinigung war er Bundesminister für besondere Aufgaben und Erster Stellvertretender Vorsitzender der CDU Deutschlands. Nachdem der Spiegel eine Inoffizielle Mitarbeit bei der Staatsicherheit aufgedeckt zu haben glaubte, trat de Maizière im Dezember 1990 von seinem Ministeramt zurück und verließ 1991 den Deutschen Bundestag. Die gegen ihn erhobenen Vorwürfe bestätigten sich nicht. Trotz mehrerer Anfragen nahm de Maizière kein politisches Engagement mehr an. Er arbeitet als Anwalt in Berlin und ist auf rechtliche Fragen zur Wiedervereinigung spezialisiert. Sein Buch Anwalt der Einheit erschien 1996.
Stand: 2009 (Datum der letzten Veröffentlichung bei Theater der Zeit)