Navid Kermani
geboren 1967, Schriftsteller und Regisseur. Er studierte Orientalistik, Philosophie und Theaterwissenschaft in Köln, Kairo und Bonn und wurde 1998 mit seiner Dissertation Gott ist schön im Fach Islamwissenschaft an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn promoviert; 2006 habilitierte er sich im Fach Orientalistik. Von 2000 bis 2003 war er Long Term Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin, seit 2007 ist er Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, 2009 wurde er außerdem zum Korrespondierenden Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Hamburg ernannt. Von 2006 bis 2009 war er Mitglied der Deutschen Islamkonferenz. Seine literarische Arbeit befasst sich mit menschlichen Grenzerfahrungen, seine wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen auf dem Koran und der islamischen Mystik sowie der ambivalenten Rolle der Religionen in der Gesellschaft. Er erhielt u. a. 2000 den Ernst-Bloch-Förderpreis, 2009 den Hessischen Kultur Preis, 2011 die Buber-Rosenzweig-Medaille und 2011 den Hannah-Arendt-Preis. 2012 erhielt er den Kleist-Preis sowie einen Ehrenpreis des Kölner Kulturpreises für seine gesellschaftliche Auseinandersetzung mit den Religionen sowie den von ihm betriebenen Dialog der Kulturen.
Publikationen (Auswahl): Gott ist schön: Das ästhetische Erleben des Koran (München 1999), Strategie der Eskalation. Der Nahe Osten und die Politik des Westens (Göttingen 2005), Dein Name (München 2011), Ausnahmezustand. Reisen in eine beunruhigte Welt (München 2013).
Stand: 2020 (Datum der letzten Veröffentlichung bei Theater der Zeit)