Man spricht von Avantgarden, wenn künstlerische Energien plötzlich anders als zuvor freigesetzt werden und es dadurch zu radikalen Vorstößen und neuen Ästhetiken kommt. Die Erfahrung des Theaters scheint zu sein, sich aus sich selbst heraus immer wieder erneuern oder Energiepotenziale seines Umfelds in Theaterenergie umwandeln zu können.
So ist es nur konsequent, die Suche nach „Erneuerbaren Energien" über den ausschließlich ökologischen Diskurs hinaus spekulativ auf alle Bereiche unserer Gesellschaft auszuweiten. Die historische Erfahrung von gesellschaftlichen Umbrüchen, von kulturellen wie technischen Revolutionen gibt uns die Gewissheit, dass in jeder Epoche Potenziale für Veränderungen auszumachen sind - im Sozialen, Politischen, Kulturellen, im Ökonomischen wie in den Wissenschaften. Und laut Energieerhaltungssatz müssen diese potenziellen Energien bereits irgendwo lauern ...
Centraltheater + Skala versammeln unter dem Titel „ENDE NEU" Gespräche mit Künstlern, Wissenschaftlern und Politikern zum Thema Erneuerbare Energien, umkreisen damit die gesellschaftspolitischen Kernfragen der fünfjährigen Intendanz von Sebastian Hartmann in Leipzig. Ergänzt wird der Band um großformatige Fotos sowie um eine vollständige Chronik aller Inszenierungen aus den Jahren 2008 bis 2013.