Die Leitung der Hochschule reagierte mit dieser Reise auf einen immer lauter werdenden Zuruf/Vorwurf der kommunalen Puppen-Theater in Richtung Hochschule: „Eure Studierenden wollen nicht an unsere Häuser!“ Warum ist das so? Einerseits stehen doch diese öffentlich geförderten Häuser für die Grundidee einer zugänglichen und relevanten Kulturarbeit und auch für ein qualitatives föderales Kulturkonzept ‚made in Germany‘. Andererseits gibt es das Problem, dass der Trend zur Internationalisierung, zur verstärkten Mobilität im Gegensatz steht zur Möglichkeit von kontinuierlicher Theaterarbeit mit kommunalen Bezügen. Warum scheint die Kulturarbeit in den deutschen Provinzen immer weniger attraktiv?
Zwei der Studentinnen – Josephine Hock und Jemima Milano – teilen mit uns ihre Eindrücke von ihrer Sachsen-Reise und beziehen Stellung zum Thema der deutschen Leitkultur, der Position von Puppentheater in Deutschland und der Frage, ob die kommunalen Puppentheater für sie eine attraktive Zukunftsvision bieten könnten.
Josephine Hock – Sieben Gedanken zu: Wo und wie will ich arbeiten
Denk’ ich an Deutschland, dann denk’ ich erstmal gar nichts. Dieses Land ist meine Heimat, ja. Das muss ich wohl so sagen. Ich habe noch nie längere Zeit außerhalb dieses Landes gelebt. Ich kenne nur die deutsche Theaterlandschaft. Ich bin nicht stolz, Deutsche zu sein. Zufälligerweise bin ich hier geboren. Wieso...