Das Bild des deutschen Puppen-, Figuren- und Objekttheaters ist, aus der Ferne gesehen, keineswegs homogen. Es weist vielmehr eine große Bandbreite von Stilen und Ansätzen auf – definitiv seine Qualität. Und dieses Bild verweist auf ein Publikum, das ausreichend interessiert, offen und neugierig genug ist, um diese Vielfalt in ihrer Entwicklung zu verfolgen und zu unterstützen.
Puppentheater-Interpretationen von Klassikern der Kinder- und Erwachsenenliteratur, Volkslegenden, Märchen, sind sozusagen ein Erfolgskapitel deutscher Darstellungskunst. Das Vorhandensein von richtigem Maß, visueller Harmonie, Kunstfertigkeit und einer dramaturgisch sauberen Vorgehensweise sind erwartbare und tatsächliche Ergebnisse einer langjährigen Puppenspieltradition und der Existenz von Ausbildungseinrichtungen für Puppendarsteller; zugleich gründen sie auf dem Respekt der Gesellschaft für dieses Genre und nicht zuletzt auf den Ansprüchen des bereits erwähnten Publikums. Diese Art von Inszenierungen bewegen die Sinne, sie stimmen fröhlich oder traurig und bereichern auf jeden Fall die Seele.
Was aber besonders die Aufmerksamkeit erregt und weswegen die Auftritte deutscher Kompagnien in manchem Festivalprogramm mit besonderer Neugierde erwartet werden, sind die durch starke Symbole – seien es Puppen, Figuren, ein Objekt, ein Material – geprägte Eigenart und die Kraft, mit der bestimmte Ensembles oder Performer die Betrachter in die geschaffenen Welten hineinziehen, um gemeinsam die Theateraufführung zu durchleben.
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