Theater der Zeit

Die Emanzipation der Produzenten und ihre Grenzen: racialization als Instrument der Warenkritik

von Matthias Rothe

Erschienen in: Recherchen 170: Tropen des Kollektiven – Horizonte der Emanzipation im Epischen Theater (11/2024)

Assoziationen: Wissenschaft Theatergeschichte Dossier: Bertolt Brecht Kurt Weill Bertolt Brecht

Projektionstafel zu Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny (wahrscheinlich für die Premiere in Leipzig)
Projektionstafel zu Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny (wahrscheinlich für die Premiere in Leipzig)Foto: Mit freundlicher Genehmigung der Universal Edition A.G., Wien.

Der Dreigroschenprozess als Eigentumstest

a) Das Ende der Latenz: Produzentenkunst

1932 erscheint in der Versuche-Reihe Der Dreigroschenprozess. Ein soziologisches Experiment. Ich verstehe ihn als eine Wiederaufnahme und Weiterführung der Uhu-Installation von 1927 und zugleich als Erneuerung ihres Verfahrens. Sein Gegenstand ist die Dreigroschenoper, genauer ihre Verfilmung, und er stützt sich polemisch und strategisch auf den Versuch Bertolt Brechts und Kurt Weills, gerichtlich Verwertungsrechte geltend zu machen. Der Text wird ein Jahr nach der erfolgreichen Premiere des Dreigroschenfilms publiziert und blickt auf den Gerichtsprozess zurück, der ihr vorausgegangen war. Bertolt Brecht und Kurt Weill hatten die Nero-Film GmbH verklagt, weil diese sie von der Mitarbeit am Drehbuch, die ihnen vertraglich zugesichert worden war, ausgeschlossen hatte. Nero-Film wiederum machte geltend, dass nicht rechtzeitig geliefert worden war und somit die gesamte Produktion des Films sich verzögerte und die investierten Gelder gefährdet waren. Hinter diesem ›­organisatorischen‹ Konflikt verbarg sich allerdings ein ästhetisch-politischer: Brecht und Weill wollten die subversive Qualität der Dreigroschenoper bewahren und filmgerecht reproduzieren. Der Gerichts­­­prozess, so heißt es im Text, »war keineswegs als reines Experiment angelegt«, aber er entwickelte sich schnell zu einem.1 Schließlich, so die Behauptung, wurde das Gewinnen des Prozesses zur Nebensache, stattdessen ging es nun darum,...

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