Die Bremer Stadtmusikanten werden wohl keine Freunde des Theaters Bremen mehr. Zumindest nicht jene, welche der Bildhauer Gerhard Marcks 1953 in Bronze gegossen hat und die seither vor dem Rathaus stehen. Erst vor wenigen Jahren ließ Regisseur Volker Lösch Marcks‘ Tiere durch Schillers „Räuber“ vergewaltigen. Dieser Tage sind es das kainkollektiv und die Jungen Akteure, die Schüler der Theaterschule des Theaters Bremen, die dem Denkmal arg zusetzen. In „Still out there“ fordern sie den Besucher nämlich dazu auf, Esel, Hund, Katze und Hahn aus ihrem „bronzenen Sarg“ zu befreien. Denn sie seien nie wirklich in Bremen angekommen.
All dies erfährt der Zuschauer, noch ehe die Vorstellung so richtig begonnen hat: per Hörspiel. Jeder trägt einen MP3-Player mit Ohrstöpseln bei sich. So ausgerüstet informieren ihn das kainkollektiv (Fabian Lettow und Mirjam Schmuck) und die Jungen Akteure nicht nur über Bremens jüngere Geschichte, sondern stimmen ihn auch auf die gemeinsame Mission ein: den Geist der wahren Bremer Stadtmusikanten wachzurufen und Räuber aus der Stadt zu jagen. Zu diesem Zweck dirigiert das Ensemble die Besucher in vier kleinen Gruppen vom Theater ausgehend durch die Altstadt.
Wir schließen uns der „Katzen“-Gruppe an. Unser Weg führt durch die Wallanlagen, dort entlang, wo sich einst die...