Theater der Zeit

Essay

Nicht gerade die bunteste Stadt

Am Landestheater Eisenach setzt das Junge Schauspiel auf Diversität und Queerness

von Michael Helbing

Erschienen in: Theater der Zeit: Queeres Theater – Romeo Castellucci — Die Mysterien von Eleusis (09/2023)

Assoziationen: Kinder- & Jugendtheater Thüringen Dossier: Politische Konfliktzonen Dossier: Queeres Theater Theater Rudolstadt Landestheater Eisenach

„Bromance“ von Joachim Robbrecht in der Regie von Klaus Köhler, von links nach rechts Linda Gandhour, Lisa Störr, Friederike Fink
„Bromance“ von Joachim Robbrecht in der Regie von Klaus Köhler, von links nach rechts Linda Gandhour, Lisa Störr, Friederike FinkFoto: Christina Iberl

Wir befinden uns „in ’nem Scheißkaff in ’ner Scheißgegend.“ So empfindet es Jonas jedenfalls, den sein Vater soeben aus Hamburg hierher verpflanzte, wo sie das Lied vom Tod spielen und Tumbleweed durch die Gegend rollt, in einer Videosequenz. Der Niederländer Joachim Robbrecht hatte „Bromance“, sein Drei-Personen-Jugendstück, „irgendwo in der Provinz“ verortet: 16 lose verbundene Szenen über drei vielleicht Sechzehnjährige, 2016 in Enschede und Arnheim uraufgeführt. Die Deutschsprachige Erstaufführung assoziiert halbwegs kenntlich die Peripherie ihres Ortes damit: irgendwo in der geschichtsträchtigen Stadt Eisenach, die über eine starke Kulturtradition verfügt, aber nur sehr bedingt über pulsierendes Leben; in der seit elf Jahren eine linke Oberbürgermeisterin regiert, flankiert von der größten Fraktion, die ihre Partei im Stadtrat stellt, wo aber zugleich jeweils vier Abgeordnete der AfD und der „Heimat“, ehemals NPD, sitzen.

Die sehr frische und unterhaltsame Inszenierung von Klaus Köhler (Staatstheater Mainz) könnte aber genauso gut in Rudolstadt oder Meiningen siedeln, wo das kleine Landestheater mit „Bromance“ bei seinen Partnerbühnen gastiert. In jedem Fall fällt sie hier weitaus stärker auf als in einer Großstadt. Gewinnt sie doch diesem Stück, das seine mit Jugendsprache und Kraftausdrücken durchsetzte Grundkonstellation heteronormativer Klischees heftig ins Wanken bringt, indem es seinen Figuren eine homoerotische Erfahrung beschert, durch...

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