Theater der Zeit

Dossier

Queeres Theater

Queeres Theater – ein viel diskutiertes Phänomen, das mit genderpolitischen Fragen verbunden ist, mit Aspekten der Teilhabe und Sichtbarkeit, mit den Bemühungen um eine diskriminierungsfreie Kultur. Es geht dabei um Spielpläne und Diskursräume, Besetzungsfragen und die Ausrichtung, wie Theater ihr Publikum ansprechen, welches Publikum sie erreichen wollen. Letztlich um die Frage, wie divers Theater heute sein soll.

„Das Vermächtnis (The Inheritance)“ von Matthew Lopez frei nach dem Roman „Howards End“ von E.M. Forster in der Regie von Philipp Stölzl am Münchner Residenztheater, eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2023
„Das Vermächtnis (The Inheritance)“ von Matthew Lopez frei nach dem Roman „Howards End“ von E.M. Forster in der Regie von Philipp Stölzl am Münchner Residenztheater, eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2023Foto: Sandra Then
„With or without you“ von Fia Neises im Rahmen des Festivals Fokus Tanz #10 Sorry Not Sorry – Blickpunkt Inklusion

Report

Die Stress-Knoten auflösen

Performing Arts neu denken: Fokus Tanz #10 Sorry not Sorry auf Kampnagel

von Heneliis Notton

Ko-kuratiert von Dan Daw Creative Projects (DDCP), stellte der Fokus Tanz #10 Sorry not Sorry auf Kampnagel ableistische Normen infrage. DDCP, eine von Menschen mit Behinderungen geleitete Kompanie, gelang es, …

Foto: Xenia Dürr

Das brasilianische Gastspiel „Die Geschichte des Auges“ in der Regie von Janaina Leite beim diesjährigen ¡Adelante!-Festival am Theater Heidelberg. Foto Cacá Bernardes

Bericht

Radikale Ästhetik der Befreiung

Die Produktionen beim iberoamerikanischen Festival ¡Adelante! am Theater Heidelberg lenken den Blick auf Repressionen gegen Frauen und queere Menschen

von Elisabeth Maier

Drei Frauen erzählen von Unterdrückung und Gewalt. Ihren Schmerz schreien sie in den Bühnenraum hinein. Trommelklänge begleiten die Befreiung der Körper. Die Schwarzen Performerinnen leben in Portugal, doch ihre Wurzeln …

Foto: Cacá Bernardes

Johanny Bert, Hen.

Thema

Hen

Queeres Puppen-Kabarett als utopische Perspektive für sexuelle Körperidentitäten

von Antoine Hirel

Benannt nach dem genderneutralen schwedischen Pronomen1 ist „Hen“ eine queere Puppenshow, die der französische Künstler Johanny Bert 2019 kreierte und die er bis heute aufführt. In seiner Performance wird der …

Foto: Johanny Bert, Hen

Essay

Vielleicht ein Aufbruch

Queeres Theater erlangt eine immer größere Vielfalt: ein Überblick

Bis vor nicht allzu langer Zeit hatten Stadt- und Staatstheater im deutschsprachigen Raum nur wenig mit Queerness zu tun; bis auf wenige Ausnahmen (René Pollesch, Falk Richter, Maxim Gorki Theater …

von Jenny Schrödl

House of Living Colors ist ein offenes Drag- und Performance-Kollektiv für queere und trans People of Color (QTBIPoC), dessen Performance „Endangered Species“ zuletzt bei den Tanztagen Berlin 2023 in den Sophiensaelen zu sehen war
House of Living Colors ist ein offenes Drag- und Performance-Kollektiv für queere und trans People of Color (QTBIPoC), dessen Performance „Endangered Species“ zuletzt bei den Tanztagen Berlin 2023 in den Sophiensaelen zu sehen warFoto: Gerhard Ludwig
Teilnehmer:innen des dritten Christopher Street Days in Tübingen mit Beteiligung des Zimmertheater Tübingen

Essay

Zu woke für das Publikum?

Versuch einer Publikumssoziologie queerer Theater-Ästhetiken zwischen Berliner Großstadt-Blase, niedersächsischem Mittelstadt-Publikum und Tübinger Aktivismus

von Cecilia Hussinger und Lina Wölfel

Während sich dieser Schwerpunkt mit queeren Ästhetiken und Themen an Theatern auseinandersetzt, soll dieser Text vor allem auf das Publikum fokussieren. Wir stellen uns die Fragen: Wer ist das Publikum …

Foto: Peer Mía Ripberger

„Bromance“ von Joachim Robbrecht in der Regie von Klaus Köhler, von links nach rechts Linda Gandhour, Lisa Störr, Friederike Fink

Essay

Nicht gerade die bunteste Stadt

Am Landestheater Eisenach setzt das Junge Schauspiel auf Diversität und Queerness

von Michael Helbing

Wir befinden uns „in ’nem Scheißkaff in ’ner Scheißgegend.“ So empfindet es Jonas jedenfalls, den sein Vater soeben aus Hamburg hierher verpflanzte, wo sie das Lied vom Tod spielen und …

Foto: Christina Iberl

„Richard Drei“ in der Regie von Pınar Karabulut am Schauspiel Köln.

Auftritt

Köln: Nonbinäre Schauwerte

Schauspiel Köln: „Richard Drei“ (Mitteilungen der Ministerin der Hölle) (UA). Nach Shakespeare in einer Überschreibung von Katja Brunner. Inszenierung: Pınar Karabulut

von Stefan Keim

Foto: Krafft Angerer

Theater und Moral #5

Schlicht Anna Nicole

Warum das It-Girl Anna Nicole Smith nicht nur Antworten auf eine bigotte Schönheitsmoral gibt, sondern auch das homo- wie transsexuelle Subjekt vor der Verflüssigung schützt

von Patsy l’Amour laLove

Neuerscheinungen im Verlag

Das Ding mit dem Körper. Zeitgenössischer Zirkus und Figurentheater
Theaterregisseur Yair Shermann