Dossier
Politische Konfliktzonen
Es vergeht fast keine Woche, ohne dass eine Kulturinstitution, darunter immer wieder auch Theater, in die öffentliche Kritik gerät, weil ein Vortrag oder eine Personalie mit bestimmten Agenda-Setzungen oder auch politischen Richtlinien – wie dem Bundestagsbeschluss zu BDS vom 17. Mai 2019 – nicht zu vereinbaren seien. Das Feld ist riesig und durchaus als Konfliktzone neuer Art zu beschreiben.
Polarisierung und Positionierung
von Joachim Klement, Jörg Bochow und Thomas Irmer
Mit Volker Löschs „Dreigroschenoper“ nach Brecht, die eigens für den Umgang mit der AfD vor einer Kulisse des Dresdner Zwinger adaptiert wurde, gehen Sie recht offensiv in die Situation dieses …
Foto: Sebastian Hoppe
Unter Beobachtung
von Wolfgang Engler
Kaum je in den vergangenen Jahren war Deutschland derart von Konflikten aufgewühlt wie derzeit. Konflikte, die sich in jüngster Zeit noch weiter verschärften, auf kulturellem wie auf sozialem Feld. Dort …
Foto: privat
Gegen Gewalt ohne Ende
Joshua Sobols Roman „Der große Wind der Zeit“ am Schauspiel Stuttgart ist mehr als ein Zeichen für die heftigen Konflikte um den israelisch-palästinensischen Krieg
von Elisabeth Maier
Foto: Katrin Ribbe
Kommentar CORRECTIV-Recherche
von Ayşe Güvendiren
„Emre“ is not amused
Eingerichtet ist ein langer, weiß gedeckter Tisch an diesem Theaterabend. Das szenische Setting, ein nobles Ambiente. Final performativ zurecht- und hübschgestutzt durch die letzten Handgriffe jene:r, die an diesem Abend …
Foto: Nadina Memagić
Kommentar CORRECTIV-Recherche
von Stefan Keim
Theater im Zentrum der politischen Debatte
Eine Theateraufführung kommt in allen Nachrichten vor, im Hörfunk, im Fernsehen, einen Tag später in den Tageszeitungen. Nicht hinten im Feuilleton, sondern vorne, im politischen Teil. Dort, wo ein Artikel …
Foto: Birgit Hupfeld
Nicht gerade die bunteste Stadt
von Michael Helbing
Wir befinden uns „in ’nem Scheißkaff in ’ner Scheißgegend.“ So empfindet es Jonas jedenfalls, den sein Vater soeben aus Hamburg hierher verpflanzte, wo sie das Lied vom Tod spielen und …
Foto: Christina Iberl
Kommentar
von Dirk Löschner
Mit den Mitteln der Kunstfreiheit kämpfen
Das Gender-Verbot des Zwickauer Stadtrates vom 29. Juni war für uns Theaterleute ein denk- wie merkwürdiges Ereignis. Dass Stadtverwaltungen und Mitarbeiter:innen auch von kommunalen Unternehmen die Sprachnutzung vorgeschrieben wird, ist …
Foto: André Leischner
Rache statt Verbrüderungskitsch
Eine kritische Analyse der deutschen Erinnerungskultur
von Lara Wenzel
Künstlerische Interventionen als übergriffige Akte
Wie das Zentrum für Politische Schönheit scheitert
von Simone Niehoff
Unsere Verführbarkeit
Endlich ist der „Reichsbürger“-Monolog auch im proteststarken Bautzen zu sehen
von Michael Bartsch
Foto: Miroslaw Nowotny
Man wird schnell aus dem Raum gekegelt
Die AfD – bald ein bundesweiter Verdachtsfall? Ein Gespräch mit Hasko Weber, Generalintendant des Deutschen Nationaltheaters Weimar, über alte und neue Kämpfe gegen die Neue Rechte
von Hasko Weber und Michael Bartsch
Kommentar
von Sascha Westphal
Skandalkeule statt Debattenkultur
Am 22. April wurde die diesjährige Ausgabe der Ruhrtriennale abgesagt. Der Aufsichtsrat der Kultur Ruhr GmbH, der Trägerin des Festivals, hat diesen radikalen Schritt mit der gegenwärtigen Coronapandemie und der …
Mit blauem Auge davongekommen
Eine Re-Nationalisierung sowie eine mythische Überzeichnung von ‚Volk‘ und ‚Nation‘ wird es am Theater nicht geben.“ So antwortet Ralf-Peter Schulze, Intendant des Mittelsächsischen Theaters in Freiberg-Döbeln, auf die Frage, wie …
Foto: Fritz Engel / Archiv Agentur Zenit
Universalitätsansprüche postkolonialer Theorie
Bharuchas Kritik am interkulturellen Theater, das mit Regisseuren wie Peter Brook und Ariane Mnouchkine in den 1970er Jahren einen regelrechten Aufschwung erfuhr, erscheint im Rückblick als eine der entscheidenden Publikationen, …
von Julius Heinicke
Kulturkampf oder alles nur Theater?
Das Theater war immer der Ort, an dem eine Gesellschaft auch ihre Konflikte verhandelte, indem auf der Bühne die widerstreitenden individuellen, religiösen oder politischen Interessen, die das Miteinander bestimmten, gestalteten …
Foto: Fritz Engel / Zenit
Bitte konkret!
Ein Streitgespräch zwischen dem Politikwissenschaftler Claus Leggewie und Marc Jongen, dem kulturpolitischen Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion
von Claus Leggewie und Marc Jongen
Kolumne
Die Erniedrigten und Beleidigten
Kann sein, dass bei den Franzosen in letzter Zeit mehr Politik ins kulturelle Gefüge gesickert ist als bei den Deutschen. Auf der Berlinale jedenfalls, die als politisches Festival gilt, hoben …
Foto: Arno Declair
Die nächste Eskalationsstufe
Rechtes Denken, Wutbürger und der Abbruch der Kommunikation – Lutz Hübner und Sarah Nemitz über ihr neues Stück „Furor“ im Gespräch mit Jakob Hayner
von Lutz Hübner, Sarah Nemitz und Jakob Hayner
Der Rechtspopulismus und die Flüchtlingskrise
Betrachtet man die Migrationsbewegung von 2015 unter einem biopolitischen Blickwinkel, so ist sie vollständig richtig gewesen. Die durchsetzungsstärksten und schnellsten Flüchtenden haben die deutsche Grenze in den wenigen Monaten erreicht, …
von Bernd Stegemann