Franziska Burger: Wie kam der Fabrikpalast ins KIFF (Kultur in der Futterfabrik, Aarau)?
Hansueli Trüb: Im September 1999 kam der Bescheid, dass wir in den Räumlichkeiten des Konzertveranstalters KIFF, in denen zuvor eine illegale Bar betrieben wurde, ein Theater eröffnen können. Geplant war, nach dem Umbau im Dezember die Eröffnung zu feiern. Ein Schwelbrand wegen einer auf einer Party vergessenen Zigarette machte die ursprünglichen Pläne zunichte. Schließlich eröffneten wir im Rohbaustadium. Es zog durch alle Löcher, das Publikum saß in Mäntel gehüllt, Schnee stob unterm Dach rein. Das Programm bestritten wir mit eigenen Stücken und mit Inszenierungen befreundeter Gruppen, die zu Freundschaftspreisen spielten, denn angefangen haben wir praktisch mit nichts. Erst nach fünf Jahren gewährte die Stadt Aarau den ersten Förderbetrag, und nochmals fünf Jahre später dann auch der Kanton.
Wie war für dich der Wechsel vom Theatermacher zum Theaterleiter?
Den Wunsch, ein Programm selbst zu kuratieren, hatte ich schon viele Jahre. Ich denke, er geht auf meine Zeit als junger Figurenspieler im St. Galler Puppentheater zurück, in der ich erlebt habe, wie beglückend es ist, einen eigenen Raum zu haben und darin ein anspruchsvolles und vielfältiges Figuren- und Objekttheaterprogramm anzubieten. Es hat etwas Schönes, als Hausherr eine Gruppe einzuladen,...