Die Suche nach neuen Inspirationen
Freiburg ist eine kleine Großstadt am Rande der Republik – und doch mitten in Europa. In den letzten Jahren konnten wir beobachten, wie unser Labor Freiburg zunehmend diverser, vielschichtiger und komplexer wurde – so wie die ganze Welt –, zumindest schien es uns so. Der Versuch, unser Theater und die Stadt immer wieder in eine produktive Reibung und einen intensiven Austausch miteinander zu versetzen, führte uns gleichzeitig zu der Erkenntnis, dass die Welt zwar zusammenwächst, es jedoch keineswegs leichter wird, mit neuen und alten Nachbarn zusammenzukommen. Gemeinschaftsbildung ist eine Kunst geworden, das Paradigma der Globalisierung legt eher unsere Unterschiedlichkeit frei, als dass sie, wie so oft geglaubt, uns alle gleich machen würde. Gott sei Dank, mag man sagen, jedoch stellt es insbesondere Institutionen wie das Stadttheater vor große Herausforderungen.
Wir fragten uns: Wie heterogen kann man sein, inhaltlich und ästhetisch, wie unterschiedlich, was die Wahl der Mittel und die gewohnten Arbeitsweisen angeht, um trotzdem einen gemeinsamen Bühnenabend zu gestalten? Sind wir mit unserem Hyperindividualismus überhaupt noch fähig, Gemeinschaft zu bilden?
Auf der Ebene der Kunst verhält es sich genauso wie im großen Konzert der Realpolitik: Wie geht Gemeinschaftsbildung auf einer europäischen Ebene mit den unterschiedlichsten...