Theater der Zeit

Bericht

Von Maschinen und ihren Menschen

Eindrücke vom Festival „Les Giboulées“ 2018 in Strasbourg

Seit Renaud Herbin 2012 die Leitung des TJP - Centre Dramatique National Strasbourg übernahm, hat sich das Profil des Theaters entscheidend verändert. Obwohl das TJP weiterhin schwerpunktmäßig Figurentheater veranstaltet und zahlreiche Stücke (auch) für Kinder anbietet, stehen weder die Zielgruppe noch das Genre, sondern ein transdisziplinärer Forschungsansatz im Zentrum der Theaterarbeit. „Corps – Objet – Image“, die Erforschung des Zusammenspiels von Körper, Objekt und Bild, ist identitätsbildend für das Haus und sein Programm. Entsprechend dem Theaterprofil wurde auch das biennale Festival neu konzipiert, das sich weniger als „Leistungsschau“ der Figurentheaterszene, denn als Produktions- und Diskursplattform versteht. Allein 10 Uraufführungen von (zum Teil internationalen) TJP-Produktionen und -Koproduktionen gab es auf den diesjährigen „Giboulées“ zu sehen.

von Katja Spiess

Erschienen in: double 38: Face-Off – Politiken von Gesicht und Maske (11/2018)

Assoziationen: Europa Puppen-, Figuren- & Objekttheater

Mit der TJP-Koproduktion „Monkeys“, einer Inszenierung des israelischen Regisseurs Amit Drori, wurde das Festival eröffnet und zugleich einer der inhaltlichen Schwerpunkte des Programms markiert: der Dialog zwischen Mensch und Maschine. Auf der Bühne 12 Performer*innen: drei menschliche Wesen und neun Roboter in Affengestalt. In ihrer tierisch-technischen Zwitterhaftigkeit verweisen diese Bühnengestalten sowohl auf die animalische Vorgeschichte des Menschen als auch auf mögliche Formen seiner transhumanen Zukunft. Gemeinsam bewohnen Menschen und Roboter einen Raum, der von einem Ensemble filigraner, schwenkbarer Scheinwerfer begrenzt wird, die immer wieder neue Atmosphären und Spielflächen entstehen lassen. Ein urwaldhaftes „Uncanny Valley“ – wie geschaffen für unheimliche Begegnungen menschlicher und künstlicher Körper und Systeme. Doch leider bleibt im technisch anspruchsvollen Setting (über 5 Jahre haben Drori und sein Team an der Ausstattung gearbeitet) die dramatische Ausgestaltung dieser Konstellation auf der Strecke. Die sparsamen Interaktionen der menschlichen Performer*innen (die eher wie Maschinist*innen agieren) mit den Robotern lassen kein Spannungsverhältnis entstehen, und die Aktionen der Maschinenaffen wirken – bis auf wenige Szenen, in denen ihre „Menschenähnlichkeit“ empathische Momente erzeugt – mechanisch und seltsam hermetisch.

Theater ohne Menschen?

Möglicherweise werden wir uns der Wirkungen der von uns geschaffenen künstlichen Systeme sehr viel deutlicher bewusst, wenn wir diesen einmal komplett die Bühne...

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