die katze der inklusion
gespräch
von Amelie Deuflhard und Jonas Zipf
Erschienen in: Arbeitsbuch 2021: transformers – digitalität inklusion nachhaltigkeit (07/2021)
Assoziationen: Dossier: Inklusion
Ihre erste Begegnung liegt mehr als ein Jahrzehnt zurück. Das war bei einer Premiere am Thalia Theater Hamburg, an der die damalige Intendantin von Kampnagel Hamburg Amelie Deuflhard als Gast und der damalige Regieassistent Jonas Zipf als Abendspielleiter teilnahmen. Sie ist heute noch immer Intendantin auf Kampnagel; er als sogenannter Werkleiter von JenaKultur der Kulturverantwortliche der Stadt Jena. Seit einem Jahr begegnen sich die beiden nun häufiger: Gemeinsam bilden sie den Vorstand von Licht ins Dunkel, dem Trägerverein für das bundesweite Projekt KEIN SCHLUSSSTRICH!, das sich bis in den November 2021 der Aufarbeitung des NSU-Komplexes widmet. Gefunden haben sie sich im gemeinsamen politischen Interesse: An der Schnittstelle zwischen Aktivismus und Kunst, an der Veränderung und Öffnung des Theaterbetriebs. Nach dem Ende einer ihrer Projektsitzungen unterhalten sie sich für das vorliegende Arbeitsbuch über Inklusion und Architektur, über große Hallen und Kunstgenuss, über Kampnagel und die Elphie.
AMELIE DEUFLHARD:
Was genau meint ihr mit Inklusion als Titel des Arbeitsbuchs? Wie weit fasst du den Inklusionsbegriff?
JONAS ZIPF:
Sehr weit. Wir Herausgeber*innen des Arbeitsbuchs verstehen Inklusion als Gelingenskonzept, das die Gesellschaft als Ganzes betrifft: Als Einbeziehung aller Menschen, die mit gleichen Rechten nebeneinander existieren, ohne sich dabei an irgendeine Leitkultur angleichen zu müssen...