Meldung (Personalien/Kulturpolitik)
Würzburg: Intendant Markus Trabusch tritt zurück
Georg Rootering übernimmt kommissarisch
Assoziationen: Bayern Markus Trabusch Georg Rootering Mainfranken Theater Würzburg
21.12.2024
Das Mainfranken Theater Würzburg und Intendant Markus Trabusch gaben in einer gemeinsamen Erklärung am Donnerstagnachmittag bekannt, dass sie ihre Zusammenarbeit zum 31. Dezember 2024 vorzeitig beenden werden. Trabuschs Vertrag lief noch bis zum Ende der Spielzeit 2025/26. Diese Entscheidung wurde im gegenseitigen Einvernehmen getroffen und diene dem Wohl des Theaters sowie der kulturellen Entwicklung der Stadt Würzburg.
In den vergangenen Monaten war es zu anhaltender Kritik am Führungsstil des Intendanten gekommen. Eine interne Mitarbeiterbefragung soll laut Meidenberichten ergeben haben, dass nur 20 Prozent der Beschäftigten das Arbeitsklima am Theater als konstruktiv empfanden. Zudem sorgte ein Vorfall im November für zusätzliche Kontroversen, bei dem Trabusch die Laute eines Zuschauers mit geistiger Behinderung während einer Vorstellung als „massive Störung“ bezeichnet haben soll.
Oberbürgermeister Christian Schuchardt würdigte die Leistungen Trabuschs während seiner achtjährigen Amtszeit: „Herr Trabusch hat zentrale Projekte für die Zukunft des Hauses initiiert und maßgeblich zur Entwicklung zum Staatstheater beigetragen. Dafür gebührt ihm unser Dank.” Markus Trabusch erklärte: „Es war mir eine Ehre, das Mainfranken Theater in den vergangenen Jahren zu leiten. Ich bin stolz auf das, was wir gemeinsam erreicht haben, und wünsche dem Haus für die Zukunft alles Gute.”
Georg Rootering übernimmt bis auf Weiteres kommissarisch die Intendanz des Mainfranken Theaters. Rootering wird das Haus gemeinsam mit dem Geschäftsführenden Direktor, Dirk Terwey, führen. Der Stadtrat wird mit der aktuellen Entwicklung und der neuen Situation in seiner nächsten Sitzung im Januar befasst.
Zur Person Georg Rootering:
Nach Regieassistenzen am Opernhaus Zürich sowie den Salzburger Festspielen zu Beginn seiner Karriere war er von 1982-1986 als Spielleiter an der Bayerischen Staatsoper München engagiert. Nach Folgestationen am Schauspiel Bonn, der Wiener Staatsoper (stellvertretender Oberspielleiter) sowie Engagements an der Opéra de Paris sowie als künstlerischer Koordinator des Mozartfestivals in Prag übernahm er Lehrtätigkeiten als Gastprofessor an der Sibelius-Akademie in Helsinki sowie als Gastdozent an der Hochschule für Musik und Theater in München. Rootering war von 1995 bis 1997 Oberspielleiter des Musiktheaters am damaligen Stadttheater Würzburg ehe er 1997 zum Intendanten des Theaters am Kirchplatz in Schaan im Fürstentum Liechtenstein ernannt wurde. Er führte dieses Amt bis 2006 aus und ist seitdem als freischaffender Regisseur im Bereich Musiktheater tätig. Engagements führten ihn mehrmals nach Würzburg, an das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin sowie auf internationaler Ebene an das Stadttheater Biel, die Finnische Nationaloper in Helsinki, Tallinn, Rom, Florenz sowie die Oper Breslau.