Geplant war alles ein wenig anders. Als vor geraumer Zeit feststand, dass die alten Spielstätten des Forums Freies Theater (FFT) wegen Immobilienverkaufs aufgegeben werden müssten, als dann die Stadt Düsseldorf die ehemalige Hauptpost in Bahnhofsnähe anmietete und nicht nur der Zentralbibliothek, sondern auch dem FFT zur Verfügung stellte, anvisierter Einzug zur Jahreswende 2020/21 – da traf es sich, dass just im Jahr 2021 sich die Pariser Commune zum 150. Mal jährte. War das nicht ein schöner Anlass, nach Gemeinsamkeiten zu suchen zwischen einem utopischen revolutionären Projekt und den ebenfalls auf die Zukunft gerichteten ideellen Anstrengungen einer freien Theaterbühne? „Place Internationale: Die 73 Tage der Commune oder Der lange Wellenschlag der Revolution“ wurde also eine Themenreihe getauft, an der 73 Künstler und Künstlerinnen beteiligt sein sollten, entsprechend der Anzahl der Tage, die die Commune ihrerzeit zwischen März und Mai 1871 gedauert hatte.
Dann jedoch ereignete sich etwas Vorhersehbares, aber doch Unerwartetes. Es nennt sich im Fachjargon „Bauverzögerung“; vermutlich hing sie ihrerseits auch mit Pandemie und Lockdown zusammen. Jedenfalls wurde die Eröffnung des neuen FFT mehrmals verschoben, wohingegen sich „Place Internationale“ nicht einfach umdisponieren ließ, somit in einem eher provisorischen Rahmen über die Bühne oder eher über keine Bühne ging – und...