Gespräch
Tanz ist einfach überall
Ein Gespräch mit Wagner Moreira
von Angela Rannow, Katharina Christl und Wagner Moreira
Erschienen in: Mut Palucca – Faszination und Verantwortung (11/2025)
Assoziationen: Tanz Dossier: Inklusion

Du engagierst dich für mehr Inklusion im Tanz. Was hat dich dazu bewegt?
Inklusion ist für mich seit Beginn meiner Arbeit als Tänzer und Choreograf in Brasilien, wo der Tanz ein politisches und soziales Werkzeug ist, eine Selbstverständlichkeit.
Ich habe schon als Zehnjähriger kleine Shows für die Leute in meiner Nachbarschaft choreografiert. Choreografieren ist für mich einfach eine natürliche Sache. Ich begann meine Tanzausbildung in Barbacena im Bundesstaat Minas Gerais in Brasilien, als ich dreizehn Jahre alt war. Meine Lehrerin für klassischen Tanz war Myriam Mockdece. Sie arbeitete mit der Methode der Royal Academy of Dance und vermittelte mir auch andere Tanztechniken wie Release, Floor Work und die Limón-Technik. Meine erste offizielle Choreografie entstand 2001 für das Musical Ser Minas Tão Gerais mit dem Sänger Milton Nascimento, der Grupo Ponto de Partida und vierzig Kindern des Chors Meninos de Araçuaí. Das Musical tourte durch Brasilien und wurde zu einem Festival auf den Champs Élysées nach Paris eingeladen. Daraufhin erhielt ich viele Anfragen von Theatern und entschloss mich, Choreografie zu studieren. Mein erstes Tanzstück hieß BACH-BACENA – Just a little bit (A)Normal. Ich habe es 2013 für das Tanztheater am Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau choreografiert.
Zugänglichkeit und Teilhabe sind schon immer entscheidende...

















