Stück
Emily weint doch nie
von Marisa Wendt
Erschienen in: Theater der Zeit: Theater in Slowenien – Karin Beier: Antike als große Geste (10/2023)
Assoziationen: Stücke Dramatik Dossier: Retzhofer Dramapreis
Stückbeschreibung
Emily ist neu in der Schulklasse und stellt sich den Mitschüler:innen vor. Sie ist eine witzige, kluge, eine unterhaltsame Erzählerin, aber sie ist auch in einem entscheidenden Punkt sehr besonders: Emily kann keine Gefühle empfinden. Das stellt ihre Umwelt vor wesentlich größere Herausforderungen als sie selbst – und die Zuschauer:innen vor die Frage, wie sich richtiges und falsches Handeln eigentlich jenseits von Gefühlen definiert.
Dieses Stück wird von Drei Masken Verlag vertreten.
Hallo.
Also:
Ich heiße Emily. Ich bin neu hier.
Mein größtes Hobby ist: Bauen. Ich baue Maschinen. Im Moment baue ich eine Maschine, die meinem Vater die Schultern massieren kann. Mein Vater arbeitet nämlich am Computer und hat immer Projekte, und wenn er gerade ein Projekt hat, dann arbeitet er manchmal zehn Stunden am Tag, und am ersten Zehnstundentag merkt er noch nichts, aber ab dem zweiten Zehnstundentag tun ihm immer die Schultern weh. Deshalb ist mein Projekt eine Schulternmassiermaschine für meinen Vater, und daran baue ich gerade.
Außerdem habe ich einen Hund.
Der heißt Edhund, wie Edmund, nur mit H, weil er ja ein Hund ist und kein Mund. Edhund ist im Moment leider nur vorgestellt. Ein Fantasiehund.
Wir sind nämlich ein paar Mal umgezogen, in...