Thorsten Merten, vor 25 Jahren drehten Sie Ihren ersten Film mit Andreas Dresen, seinen Debüt-Film „Stilles Land“. Darin geht es um ein Provinztheater, in dem man ohne Mühe das Theater Anklam erkennt, wo Sie als Jungregisseur Becketts „Warten auf Godot“ inszenieren wollen. Doch dann platzt die Wende mitsamt Maueröffnung dazwischen.
Ich habe 1990 an der Ernst-Busch-Schule mein Schauspielstudium beendet, das war das erste Mal, dass wir beim Intendantenvorsprechen vor leeren Rängen spielten, weil keine Intendanten kamen. Dann ging ich nach Schwerin, wo Christoph Schroth gerade dabei war, nach Berlin zu wechseln. Im ersten Nachwendejahr spielten wir immer nur vor einer Handvoll Zuschauer, die Leute hatten andere Dinge im Kopf. Eine schlechte Zeit für die Kunst, für jede Form von Nachdenklichkeit überhaupt. Und da kam Andreas Dresen und bot mir die Rolle an.
Woher wusste er von Ihnen?
Dresen hatte ja enge familiäre Verbindungen nach Schwerin und da sagte ihm Schroth quasi im Weggehen, schau dir den doch mal an! Das hat er dann auch getan und gab mir – ohne Filmerfahrung – die Hauptrolle. Und ich Idiot hab die dann total verhampelt!
Finden Sie? Es fällt schon auf, dass es ein junger Regisseur voll innerer Unruhe ist, aber ich habe...