Thomas Jonigk
von Ute Nyssen
Erschienen in: Ist’s vorüber, lacht man drüber (11/2025)

2008 BRACHTE DER ÖSTERREICHISCHE VERLAG Droschl fünf Stücke von Thomas Jonigk als Buch heraus. Nur wenigen Stückeschreibern gelang es schon seinerzeit, mit Theaterstücken Buchautor zu werden. Zukunfts- und hoffnungsvoll erschien es unter dem Titel: theater eins. Mit den dort vorgestellten frühen Stücken, vor allem mit Du sollst mir Enkel schenken, Rottweiler und Täter, hatte er während unserer Verlagszeit großen Erfolg. Doch zu theater zwei kam es nicht.5
Thomas Jonigk ist heute der Theaterwelt mehr als Dramaturg und Regisseur bekannt denn als Bühnenautor. Dass er seit 1999 fortlaufend ein Buchautor war, mit vier in der Kritik hochgelobten Romanen, entging dem Theater. Obwohl die Romanlektüre generell, verglichen mit den 60er, 70er, 80er Jahren, seit Ende der 90er Jahre und erst recht 2008, dem Jahr von Jonigks Dramenveröffentlichung, in den Theatern enorm zugenommen hatte, wie man an den massenhaften Bühnenbearbeitungen erkennen musste. Aber Jonigks Prosastoffe blieben von Bearbeitung verschont. Mein Favorit war der Roman Jupiter, Residenzverlag 1999. Dieser Text führt in ein Milieu von homosexuellen Jugendlichen, vor deren Brutalität einer bürgerlichen Tochter angst und bange wird, obwohl ein fast exotischer Witz die Leserin völlig in Bann schlug, sodass sich der Weg durch dieses Milieu geradezu in eine Abenteuerreise verwandelte....