Dass das Theater für Behinderte in letzter Zeit an medialem Interesse gewonnen hat, liegt möglicherweise am erfolgreichen Theatertreffen-Gastspiel des Zürcher Theaters HORA (nach Expertenmeinung eher ein Triumph des Choreografen Jérôme Bel als eine künstlerische Visitenkarte der Gruppe), auch an programmatischen Coups wie der Inszenierung von Anne Tismer am Berliner Theater Thikwa, die mit Behinderten eine Bühnenversion des Buñuel-Films „Der diskrete Charme der Bourgeoisie“ präsentierte. Die Arbeit des Berliner Theaters RambaZamba, 1991 von Gisela Höhne und Klaus Erforth gegründet und auf Festivals wie No Limits oder Grenzenlos gefeiert, hat mit all dem, vor allem mit dem Modeschlagwort Inklusion wenig zu tun. „Inklusion – was ’n ditte? Ein Wort, das die Realität überflügelt“, schreiben sie im Programmzettel zu „Am liebsten zu dritt“. Inklusion setzt voraus, dass da etwas Fremdes in eine bestehende Struktur inkludiert, eingeschlossen wird. Bei RambaZamba aber sind die Spieler die Hauptpersonen, die sich ihre eigenen Strukturen schaffen, nach ihren Bedürfnissen und nach ihren Fähigkeiten. Sie sind es, die Behinderten, die fähig und willens sind, offenen Herzens uns „Normale“ einzuschließen.
Einerseits funktioniert RambaZamba wie ein ganz „normales“ Stadttheater, es basiert auf dem Ensemblegedanken und hält ein Repertoire vor (der Plan des ersten Halbjahrs 2014 nennt neun Inszenierungen), und dass es...