„Ja, Johannalein!“ – Das war sein Ausruf, wenn ich anrief, und meist war Peter dann auf dem Weg zum Funk, zu einer Lesung, kurz vor Dreh, auf dem Weg ins Theater oder aber umgeben von der Familie auf der Alm. Es war der falsche Zeitpunkt zu telefonieren, und wir haben uns verabredet.
„Mein Freund Peter ruft gleich an“, habe ich dann zu Hause gesagt und mich zum Plaudern zurückgezogen. Ich war so gern mit Peter zusammen. Auf Gastspielen haben wir immer gemeinsam gefrühstückt. Er war auf unverwechselbare Weise gesellig, lebendig. Wenn wir telefonierten und er war auf der Alm, konnte er mir die Natur so schmackhaft machen (zum Beispiel einen Ausflug des Parasol-Sammelns und die anschließende Zubereitung der Pilze), dass ich allein durch seine Beschreibungen am Telefon nachempfinden konnte, was „Naturverbundenheit“ eigentlich bedeutet.
Peter war voll ansteckender Liebe und Neugierde aufs Leben. Er war jung. Es gab für mich schon, als wir Horváths Stück „Der jüngste Tag“ am Wiener Burgtheater spielten, nicht einen Augenblick lang das Gefühl, einem „älteren Kollegen“ gegenüberzustehen.
In den Probenpausen saßen wir damals bei Sonnenlicht in seiner herrlichen Wohnung, schoben alte VHS-Kassetten in den Videorekorder und sahen uns die legendären Schaubühnenaufzeichnungen an, um nachher darüber zu...