Es ist Herbst auf dieser Bühne. Laub bedeckt den Boden, niemand scheint hier zu fegen. Ist das Dienstpersonal bereits nach Hause gegangen, im Winterschlaf, in Moskau? Schon beim Gartenhäuschen kreuzen sich die Referenzen: Ist das Haus Prosorow auf den Baumarkt gekommen oder handelt es sich um das runtergerockte Lake-District-Cottage aus „With- nail and I“? Drei Schwestern werden jedenfalls gleich wie Brüder auftreten und als schwule Onkels adressiert werden.
Vereinzelt herumstehende Plastikgartenstühle haben den Jahreszeitenwechsel überlebt, nostalgisch verblühte Sommerhausatmosphäre will sich dennoch nicht einstellen. Vielleicht liegt es an der lauten unrussischen Musik. Oder an den Autoreifen, die den Bühnenrand befestigen. Nötig wird der Gummipuffer, weil sich das gemäß Titel zum Verkauf stehende Haus aufführt, als sei es in einem Autoscooter. Anfangs steht es noch gelassen und weiß leuchtend vor rotem Bühnenhorizont. Später wird es zum Brummkreisel, Laubumverteiler, erstem Beweger, der selbst erstaunlich bewegt ist.
Das Haus kann hier deutlich mehr als Häuser üblicherweise im Theater. Gesteuert wird es von Polleschs Stammsouffleuse Tina Pfurr, die auch sonst im Aufmerksamkeitszentrum von „House for sale“ Dienst tut. Versteckt wurde sie bekanntlich nie, und irgendjemand muss ja zumindest zur Spielzeiteröffnung den Eindruck erwecken, konzentriert zuzuhören.
Auftritt Bärbel Bolle als Big Earl. Sie wird Sophie Rois...