„Wann geht es endlich los?“ „Wie lange dauert das Stück?“ „Ich weiß nicht, aber mit diesen harten Sitzen kann es nicht länger als eine Stunde dauern.“ „Wann kommt der Kasper?“ Da sitzt es nun, das Publikum und wartet: Gegenüber der kleinen Holztribüne mit dem menschlichen „echten“ Publikum sitzen nämlich in „On était une fois“ (grob übersetzt „Man war einmal“) von der Cie. 36 du mois knuffige Stofftiere auf noch kleineren Bänken und warten auf den Beginn der Vorstellung. Zu diesem „Bühnenpublikum“ zählen ein nachdenklicher Affe, ein verirrtes quietschendes Küken, ein distinguierter Wolf und ein Schlappohrhase, der als einziger das Programmheft zum Stück gelesen hat. Computergesteuert und mit ganz unterschiedlichen Stimmen (alle eingesprochen von Emmanuel Audibert, der auch die Bühne und die Figuren ausgetüftelt hat) wechseln die Dialoge vom Banalen zum Philosophischen, verharren nicht in der Satire, sondern erweitern das Bild des Zuschauers auf eine höhere Ebene: Ziehen wir uns nicht oft auch im Leben auf den Standpunkt des Zuschauers zurück, sprechen lieber vom „On“, vom „Man“, der dringend etwas tun, etwas ändern müsste? Auf der kleinen runden eigentlichen „Bühne“ sind unterdessen, ebenfalls computergesteuert und begleitet von Jazz-Musik, Szenen mit winzigen Menschenfiguren zu sehen, spielen sich kleine Begegnungen ab, ein Konzert...