Sandro Lunin, seit 2007 leiten Sie das Theater Spektakel Zürich, das war die zehnte Ausgabe, die Sie verantwortet haben und vorerst die letzte. Was haben Sie in den zehn Jahren erlebt?
Für mich ist es eine Zeit gewesen, in der viel geglückt ist. Wir haben zum einen versucht, die Kontinente des Südens, Afrika, Asien und Lateinamerika, mit in das Festival einzubinden und den Produktionen von dort die gleiche Wichtigkeit zu geben wie den nationalen und den europäischen. Das hat in meinem ersten Jahr mit einem Schwerpunkt zum südlichen Afrika begonnen, dann folgte einer zu Argentinien und Brasilien, im dritten Jahr Japan, Indonesien und China, und auch in den folgenden Jahren haben wir diese Regionen immer berücksichtigt. Im vierten Jahr kamen die sogenannten Short Pieces hinzu, Kurzstücke von jungen Performern aus unterschiedlichsten Gegenden der Welt. Wir haben Formate gesucht, um solche Künstler vorzustellen, die oft mit ihren ersten Arbeiten auftraten, die nicht dem Format einer abendfüllenden Inszenierung entsprachen. Zum anderen war uns immer daran gelegen, über die letzten zehn Jahre eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit vielen Künstlern aufzubauen. Und nicht selten haben wir Künstler auf dem Weg von einer kleinen zur ersten großen Arbeit begleitet. Mir war es auch wichtig, dass die...