Bericht
„Die Zeit, die ist ein sonderbar Ding“
Mit Strauß’ „Ariadne auf Naxos“ er füllt sich Andreas Homoki am Ende seiner Zeit als Intendant am Opernhaus Zürich einen Herzenswunsch
von Elisabeth Feller
Assoziationen: Musiktheater Schweiz Opernhaus Zürich
Erschienen am 17.9.2024
Was wäre Zürich, die mit rund 450.000 Einwohnern größte Schweizer Stadt, ohne ihre Quaibrücke. Von dort fällt der Blick auf den Zürichsee, das Alpenpanorama und das Opernhaus. Die Eleganz des weissen Fellner & Helmer-Baus wird kontrastiert durch einen Anbau, der im Volksmund wegen seinem verblichenen Rosa „Fleischkäse“ heißt. Von dessen Dach prangt derzeit ein langes, schwarzes Band mit dem Satz: „Wir platzen aus allen Nähten“. Ja, das Opernhaus hat Platzprobleme. Behoben werden diese vorerst mit einer Notlösung: einem auffallenden, bis Ende Jahr fertig gebauten Holzpavillon, der auf den „Fleischkäse“ gesetzt wird.
Es läuft also viel rund ums Opernhaus, das mit seinen 1.100 Plätzen das kleinste der großen Opernhäuser der Welt ist. Den Bühneneingang muss man suchen; der Baulärm übertönt alles bis man drinnen ist und sich in scheinbar nie endenden Gängen zu verlieren droht. Doch dann erreicht man das Büro des Intendanten Andreas Homoki, der 2025 nach 13 Jahren erfolgreichen Wirkens das Haus verlassen wird. Überaus zufrieden, weil er in Zürich – nach den Jahren in Berlin als Intendant der Komischen Oper - seinen Beruf „auf einem beispiellos hohen Niveau ausüben kann wie nirgends sonst“. Gleichwohl muss der Sprung von der Metropole Berlin zum überschaubaren Zürich damals gross gewesen sein....
Erschienen am 17.9.2024
