Es ist immer dann gut, wenn man bei Aufführung eines alten Stücks sagt, es kommt genau zur rechten Zeit oder noch besser: Es ist aus unserer Zeit. Molières Der Menschenfeind ist dreihundertfünfzig Jahre alt und in der Übersetzung von Hans Magnus Enzensberger noch einmal vom Ensemble des Burgtheaters mächtig mit aktuellen Bezügen angereichert worden, sodass wir die Zeit, in der wir leben, verhandelt sehen. So soll es sein. Molière hat am Schnittpunkt zwischen der Welt des Adels und der neuen Bürgerzeit die Doppelzüngigkeit, den Opportunismus, die Lust an der Lüge zum eigenen Vorteil beschrieben, vieles von dem, was hundertfünfzig Jahre später Schopenhauer noch einmal in seinen „Aphorismen zur Lebensweisheit“ als Natur des Menschen beschreibt. Nun, wenn wir damit nicht bei uns sind, weiß ich nicht. Es ist nicht ohne Vergnügen, den Verdrehungen der Wahrheit hintenrum bei vollem Anspruch auf Moral vorneherum zuzuschauen. Und dann mit Alceste den Mann zu erleben, den dieses Doppelspiel anwidert und der darüber zum Menschenfeind geworden ist. Dumm nur, wenn der sich verliebt in eine Frau, der das Spiel mit Männern zu gut gefällt. So ist es bei Célimène. Mit diesem Plot war Molières Komödie immer schon zugleich ein Spiel von im Herzen einsamer und in...
Erschienen am 21.11.2023
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