Ulrich Ruhnke: Nach all dem Suchen, Forschen und Finden der vergangenen Tage sind wir am letzten Vormittag des Symposions nun auf der organisatorischen Ebene derjenigen angelangt, an denen es läge, das Ausprobierte, oder zumindest Ansätze davon, auf die Hauptbühnen ihrer jeweiligen Häuser zu übernehmen. Dazu stellen sich vor allem zwei Fragen. Die erste ist eine inhaltliche: Will man das überhaupt? Würden die Ansätze oder Teile der Inszenierungen so auf die Bühnen passen? Will man diesem Stil folgen? Die zweite Frage ist: Kann man das? Sind die Ansätze, die hier verfolgt wurden, überhaupt kompatibel mit den Strukturen der Häuser?
Wir haben verschiedene Produktionen von Così fan tutte gesehen. Zum Beispiel die Inszenierung von Michael von zur Mühlen. Die Personen agieren in geschlossenen Räumen, sie singen über die Wände hinweg oder werden per Mikroport übertragen. Dorabella trägt ein T-Shirt auf dem steht „Born to ride“, und ich dachte zwischendurch: Was hätte beispielsweise Kiri Te Kanawa gesagt, wenn sie dieses Kostüm hätte tragen müssen? In einer anderen Arbeit gibt es Live-Einspielungen und -Übertragungen von der Straße auf die Bühne und die dritte ist eine installationsartige Inszenierung, die sich von der eigentlichen Handlung und von der Psychologie der Figuren ganz abwendet. Ich frage Herrn...