Bericht
Ans Theater glauben
Mit seinem Programm setzt das Bitef-Festival in Serbien ein Zeichen für das Vertrauen ins Theater als Kunst-, Diskurs- und Erlebnisform
Assoziationen: Theaterkritiken Europa Dossier: Festivals Carolina Bianchi
Erschienen am 16.10.2024
Welche (politische) Wirkmächtigkeit kann Theater als ästhetisches Erlebnis haben, wenn es ein Ort der Wiederholung, des Reenactments und damit auch der Veränderung wird?
Bitef hat mit einem Programm mit zehn Produktionen aus Slowenien, Serbien, Deutschland, der Schweiz, Bolivien, Frankreich, Belgien und Brasilien und den Niederlanden nach Belgrad eingeladen und unter dem Motto „Lepota (ne)će spasiti svet“ („Beauty can (not) save the world“) ein Programm zusammengestellt, das in einer krisengeschütterten Welt dem Theater vertraut. In seiner 58. Ausgabe ist Bitef immer noch eines der größten und wichtigsten Festivals auf dem Balkan, und damit immer auch ein Ort der Verständigung und des Austausches. Nikita Milivojević, Ksenija Đurović und Tijana Grumić kuratieren das Festival seit zwei Jahren gemeinsam. Ihnen ist ein Programm gelungen, das sowohl für ein internationales Publikum spannend bleibt als auch ein lokales Publikum anspricht.
Ein Schwerpunkt lag dieses Jahr auf Lecture-Performances. Neben „Sex Education II: Fight“ der slowenischen Regisseurin Tjaša Črnigoj, ko-produziert vom Mladinsko Theatre, Maska Ljubljana und City of Women über reproduktive (Frauen-)Rechte im jugoslawischen Raum nach den Kriegen stand die Belgrader Produktion „We Are Going to Make Something about War, Gender and Liberty, It Will Be Titled: What Would Chelsea Say“ von Đorđe Živadinović Grgur and Irena Ristić...
Erschienen am 16.10.2024
