Bei uns gelten sie schon seit Langem als beste Off-Off-Gruppe von New York, nur dort hat es noch niemand gemerkt. Wie einst The Wooster Group oder der junge Wilson haben Pavol Liska und Kelly Copper ihre Karriere hauptsächlich in und dank Europa gemacht: Da gab es die Koproduktionen und Gastspiele, die man ihnen zu Hause verwehrte. Dabei sind ihre Arbeiten durch und durch amerikanisch – nur der Name ihrer Gruppe, Nature Theater of Oklahoma, der stammt von Franz Kafka (aus dem unvollendeten Roman „Amerika“).
Nach der Arbeitsmethode des Nature Theater befragt, antwortet der Regisseur Pavol Liska: „Wir nehmen Material, das noch nicht Kunst ist, und arbeiten hart daran, es in Kunst zu verwandeln. Unsere Arbeit markiert den Abstand zwischen dem Urmaterial und dem, was schließlich auf der Bühne zu sehen ist.“ Das Urmaterial besteht aus langen Telefongesprächen zu gesetzten Themen, alle schon vor Jahren geführt und nun in den Aufführungen eins zu eins vorgetragen, mit allen Ähs und Hms, allen Versprechern, Abschweifungen und Wiederholungen. Diese Struktur ist immer gleich, nur die Darbietungsform ändert sich, kann Drama, Musik, Film, Gesang oder Tanz sein, auch alles zusammen oder nichts davon.
Liska und Copper begannen mit Tschechow und Horváth, fühlten sich aber von...