Man könnte beginnen mit der Feststellung: Yvonne, du nervst! Du nervst gewaltig! Bist also grandios. Jene tönende Folter, die von dieser Frau ausging, das war (auch) die Leistung von Margit Bendokat. In der deutschen Synchronisation der dänischen Kino-Legende „Die Olsenbande“. Yvonne: eine zauberhaft höllische Säge ganz aus Stimme. Die an Egon Olsens Autorität herumkratzt. Eine Vokalkrähe, die ihren Ehemann Kjeld ohne Unterlass in die Unterwürfigkeit hackt. Die fortwährend und gegen jeden ihren akustischen Gemütsstacheldraht ausrollt.
In dieser Synchronstimme lebt etwas, wofür der Name Margit Bendokat überhaupt steht. Mag sie spielen, was immer ihr aufgetragen ist: Noch jeder Heiligkeit von Text und Ton bleibt das Quere, Störende eingeschrieben.
1964 hatte sie an den Kammerspielen des Deutschen Theaters die Ottilie in Sternheims „1913“ gespielt, Inszenierung: Fritz Bornemann. Wolfgang Langhoff gab den Christian Maske, es war seine letzte Rolle am DT. Die Ottilie war Margit Bendokats erste Rolle. Jahrzehnte dann: DT. Solch einer Erfahrenen wie ihr muss man nichts über politische und künstlerische Zeitläufte erzählen, also nichts mehr über das Turbulente in den Stillständen oder über den Stillstand in den Turbulenzen. Sie besitzt eine Eigenheit, die im Wirbel der Moden standhaft blieb.
Spätestens seit ihrem Dienstmädchen „Pauline“, Regie: Alexander Lang, das war 1976,...
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