El Hakawati heißt „der Geschichtenerzähler“ und ist der Name eines sehr erfolgreichen Theaters in Ost-Jerusalem, das im November 2019 sein 35-jähriges Bestehen feierte. François Gaspar, Gründer und Motor des El Hakawati, von Haus aus Franzose, beschloss frühzeitig, Palästinenser zu werden, und nannte sich fortan François Abu Salem.
Der Schauspieler, Regisseur und Autor spielte bei Ariane Mnouchkine in Paris, inszenierte später in ganz Europa (u. a. an der Berliner Schaubühne), kehrte aber immer wieder nach Palästina zurück, um mit seiner Jerusalemer Gruppe zu arbeiten. El-Hakawati-Produktionen tourten quer durch Europa und wurden begeistert aufgenommen.
Sie waren auf verschmitzte Weise politisch, oft clownesk. Ich erinnere mich an „Im Namen des Vaters, der Mutter und des Sohnes“ 1979 beim Festival in Nancy: Es ging um die Landnahme, die mit grotesker Überdrehung und verzerrten Klischees ad absurdum geführt wurde. 1998 baute El Hakawati ein ausgebranntes Kino zu seiner Spielstätte um, nannte es Palästinensisches Nationaltheater und machte es zu einem hoch angesehenen Kulturzentrum, in dem sie und andere Gruppen seither regelmäßig auftreten. François Abu Salem, der zunehmend an bipolaren Störungen litt, nahm sich 2011 das Leben, indem er vom Dach seines Hauses sprang. 2013 übernahm Amer Khalil die Intendanz des Nationaltheaters.
Das internationale Festival, das Ende...