Was ist schon leicht im Leben? Gar nichts. Zumindest nichts, was der Rede wert wäre. Wir können es uns zwar leicht machen, die Dinge leicht von der Hand gehen lassen oder gar auf die leichte Schulter nehmen. Aber das bewahrt uns letztlich nicht vor einer grausamen Erkenntnis: Das Leichte ist immer das Schwerste. Leicht sind leider Gottes noch nicht einmal diejenigen Angelegenheiten, die wenigstens der Theorie nach leicht sein könnten und es (verdammt noch mal!) auch sein sollten. Das Aufbauen von IKEA-Möbeln, beispielsweise. Das Wechseln von Mobilfunkanbietern. Die Steuererklärung. Das Schneeschippen. Nichts leichter als das!, lockt man uns. Aber alles gelogen. Denn alles, grundsätzlich alles kann schiefgehen – angefangen bei den Herausforderungen des Alltags bis hin zu den grundlegenden Erfahrungen, die Millionen von Menschen vor uns gemacht haben und die dennoch seit Anbeginn der Zeiten keinen Deut leichter geworden sind: Liebe und Partnerschaft, die Wirrnisse der Jugend, die Kämpfe des Erwerbslebens, das Altern in Frieden. Nur der Tod geht meistens nicht schief. Zwischen all diesen Fährnissen sind wir auch noch gehalten, Position zu beziehen in Gesellschaft und Politik, Meinungen zu haben über Dinge, von denen wir nur wenig verstehen, Verhältnisse zu bewerten, zu wahren oder zu verändern, die uns mitunter...