Ein Offizier der Bundeswehr findet während einer Sauftour in Wien eine geladene Pistole im Gebüsch und steckt sie ein. Am Flughafen verbirgt er sie, ratlos, was damit zu tun sei, auf der Toilette. Später kehrt er zurück, um sie den Behörden zu übergeben. So weit die haarsträubende Geschichte, die Franco A. der Polizei, die ihn in Wien festnimmt, erzählt. Die Identitätsprüfung ergibt, dass der Bundeswehroffizier ein Doppelleben als syrischer Flüchtling führte. Unter der Tarnidentität habe er Anschläge geplant, um den Hass auf Geflüchtete zu schüren, wirft ihm der Generalbundesanwalt im laufenden Gerichtsverfahren vor. Franco A. steht in Verdacht, eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet zu haben.
Schon als Jugendlicher denkt der Angeklagte darüber nach, sich im Militär hochzudienen, um mit einem Putsch das deutsche Volk zu retten. In seiner Masterarbeit an der Militärakademie Saint-Cyr buchstabiert er sein komplexes antisemitisches Weltbild aus. Er ist einer der vielen Einzelfälle, die auf der Suche nach völkischer Identität im Militär landen, sich dort weiter radikalisieren und vernetzen. Der rechtsextreme Elitesoldat könnte ein Kamerad von Rico sein, dessen Geschichte Dirk Laucke in seinem neuen Theaterstück „Hannibal“ erzählt. Aus einem patriotischen Impuls beginnt der junge Mann, gespielt von Marcus Horn, seine Laufbahn beim Bund, steigt zur Spezialeinheit...