Das Beste des Abends ist das Bühnenbild von Aleksandar Denic. Eine Art Triptychon, in der Mitte ein weißer Kreis auf einer rotlackierten Wand. Wie die japanische Flagge, nur umgekehrt. Nach etwas längerem Hinsehen fühlt man sich dann aber eher an eine Nazi-Fahne erinnert, aus der notdürftig das Hakenkreuz entfernt wurde. Ein treffendes Bild für die Verhältnisse im nur halbherzig entnazifizierten Nachkriegswestdeutschland, in dem Pasolinis Stück spielt. Rechts neben der roten Wand ragt ein zweistöckiger Schuppen in die Höhe. In der unteren Etage Bierkisten und allerhand Plunder, darüber wartet eine Reihe von Instrumenten auf Musiker. Wie im Übungsraum einer Band. Links schließlich ein Schweinekoben mit strohbedecktem Freigehege, in dem sich in der zweiten Hälfte des Abends tatsächlich drei leibhaftige Sauen tummeln. Und mitten unter ihnen, in schweinchenrosaner Nacktheit, Philip Dechamps.
Er spielt Julian, den Sohn des Industriellen Klotz, der als Waffenlieferant der Nazis reich geworden ist und nach dem Krieg einfach so weitermachen durfte. Nur bei den Schweinen fühlt sich Julian wohl. Die gewissenlose Geschäftemacherei seines Vaters widert ihn ebenso an, wie ihm der revolutionäre Geist der Studentenbewegung fremd bleibt, zu der sich seine Freundin Ida hingezogen fühlt. In Julians Rückzug zu den Schweinen hat Ivica Buljan dieselbe Lähmung erkannt, die...