Theater der Zeit

Gespräch

Der Lohndrücker am Deutschen Theater Berlin 1988

Johanna Schall im Gespräch / Hermann Beyer, Michael Gwisdek und Dieter Montag im Gespräch

»Was hier gescheitert ist, ist nicht der Sozialismus, sondern ein Versuch, Marx zu widerlegen.« (Heiner Müller)

von Dieter Montag, Michael Gwisdek, Hermann Beyer, Johanna Schall und Thomas Wieck

Erschienen in: Recherchen 169: Wir waren die Müller-Spieler – Hermann Beyer, Michael Gwisdek, Dieter Montag über die Kunst des Schauspielens in der DDR (01/2024)

Assoziationen: Deutsches Theater (Berlin) Berliner Ensemble

Ich habe eine Aufführung gesehen im BE, auf der Probebühne des BE, das war irgendwie in den 70er Jahren. Da saß die Christel Gloger neben mir und sagte, es ist ein Wunder, daß sie dich damals nicht totgeschlagen haben für das Stück. Ich hab mich auch gewundert, ich hab mich erinnert an meine edlen Intentionen bei bestimmten Sätzen, und hab dann gehört, zwanzig Jahre später, was ich wirklich geschrieben habe, was ich aber nicht wußte damals, und es klang nach den zwanzig Jahren ganz anders.2

Die Inszenierung 1988 stand eindeutig im Zeichen von Glasnost und so musste die Aufführung dem Stücktext aufhelfen, denn nun traten dessen grobe Ungenauigkeiten und Unterlassungen, Verzeichnungen zu Tage, die dringend zu berichtigen waren. Die Aufführung musste das historische Umfeld der Ringofenreparatur realitätsgerecht ins Spiel bringen. Das war gar nicht einfach, da sich Müller in seinem Stück über die historischen Sachverhalte hinweggesetzt hatte, wie er es burschikos in seiner Anmerkung zum Stück angekündigt hatte: »Das Stück spielt 1948/49 in der Deutschen Demokratischen Republik.« Die DDR wurde im Oktober 1949 ausgerufen. Die Ringofen-Reparatur fand aber 1950 statt. Warum dieses Verwirrspiel? Müller war zwar in seinem Text weitgehend den vorliegenden Erzählungen über die Ringofenreparatur gefolgt, hatte aber...

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