„Im Inneren wird Wissenschaft zu einer Sache ohne Wahrheit, im Außen zu einer Sache ohne Aufklärung.“ (Ulrich Beck) Ich weiß nicht recht, wem ich das Buch empfehlen könnte, da ich nicht herausfand, welchem Leser die Schrift zugedacht ist. Die abschließende Schlussfolgerung des Textes, „Resilienz, so soll deutlich geworden sein, wird nach 1989 von ost- wie westdeutschen Theaterschaffenden (und natürlich auch in vielen anderen Berufsfeldern) gefordert. Wer auf den Resilienz-Imperativ nicht mit den richtigen Bewältigungsstrategien reagieren konnte, musste das Feld verlassen“, ist trivial. Keiner wird ihr widersprechen. Und die Antwort auf die entscheidende Frage: Wer oder was bestimmt das Feld? weiß inzwischen auch ein jeder: die Kapitallogik.
Schon 1977 hat Jürgen Hofmann die künftige Entwicklung des „kleinbürgerlichen Theaters in Westdeutschland“ klar beschrieben: „Die innerbetriebliche Entwicklung ist vor allem durch Versuche zur Rationalisierung und durch die Einführung moderner Management- und Marketing-Methoden zu kennzeichnen. Die ökonomischen Vorgänge sind widersprüchlich verknüpft mit politischen – insbesondere organisationspolitischen – Bewegungen im Bühnenbereich und pflanzen sich bis die konzeptionellen Neuorientierungen des Theaters fort.“ Ab Ende 1990 traf das mit Wucht für die Theater in den fünf neuen Bundesländern zu.
Dass sich dieser Prozess auch – unter anderem – in manchen Inszenierungen jener Tage widerspiegelte, ist naheliegend, denn...