Theater der Zeit

Ausland

Weltmeer aus Tränen

Wie in Budapest die freie Szene den öffentlichen Raum zurückerobert, der unter der Orbán-Regierung längst nicht mehr öffentlich ist. Ein Reisebericht aus Ungarn

von Sebastian Kirsch

Erschienen in: Theater der Zeit: Romeo Castellucci: Zurück in die Zukunft – Über die Vermessung der Welt von morgen (09/2013)

Assoziationen: Europa Freie Szene Dossier: Ungarn

Der Blaha Lujza tér ist ein Platz an der Grenze zur Josefstadt, dem achten Bezirk von Budapest, benannt nach der Schauspielerin und Sängerin Lujza Blaha, die um die Wende zum 20. Jahrhundert in Ungarn als „Nachtigall der Nation“ gefeiert wurde. Schon daran lässt sich ablesen, dass der Platz einmal ein repräsentatives Zentrum der ungarischen Hauptstadt war: Der Prachtboulevard Erzsébet körút beginnt hier, 1908 nahm an dieser Stelle das ungarische Nationaltheater seinen Betrieb auf, und 1926 eröffnete hier das erste Kaufhaus der Stadt, das Corvin. Doch das Theater wurde 1964 zugunsten des U-Bahn-Baus gesprengt – erst 2002 bekam Budapest wieder ein Nationaltheater, ein architektonisches Ungetüm am Donauufer, das seit dem 1. Juli vom neuen Intendanten Attila Vidnyánszky, einem Parteigänger Viktor Orbáns und der rechtspopulistischen Fidesz-Regierung, „national ausgerichtet“ (Vidnyánszky) wird. Und auch vom klassizistischen Prunk des Corvin ist kaum noch etwas zu sehen – der Bau wurde im Krieg schwer beschädigt und in den sechziger Jahren im tristen realsozialistischen Stil renoviert. Heute wirkt der Blaha Lujza tér öde, Shoppingmall, Ramschläden und Callshops mischen sich mit den Relikten einstiger Pracht. Polizisten in hellblauer Uniform kontrollieren im halbstündigen Takt mutmaßliche Obdachlose, die sich auf dem Platz niederlassen könnten. Wobei Letztere sich ohnehin auf den...

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