Eine Frauenleiche begründete die Römische Republik, erzählen die schreitenden Rachepriester. Nachdem die sittliche Lucretia vom Tyrannen Tarquinius vergewaltigt wurde, wählte sie den Selbstmord, obwohl Vater und Ehemann die Schuld ganz dem Täter gaben. Die geschändete Frau, die doch ohne Schande ist, wählte den Tod, gegen den Rechtsspruch des Pater familias. Ihr Opfer soll den Übertritt von der Tyrannenherrschaft in die rechtsstaatliche Republik markieren. So beginne die Geschichte der Blutrache mit ihrem Ende und wiederholt sich dennoch ständig. „Die sollen sich mal einen anderen Körper suchen, den sie rächen können“, meinen die Spielenden. Auch Maries Tod durch Woyzecks Hand steht in derselben blutigen Reihe, wie Talisa und Catelyn Starks Ende, die der Red Wedding in „Game of Thrones“ zum Opfer fallen. Amal Keller, Dirk Lange und Denis Petković steigen in grünen Samtroben über die Treppen, die an Rafaels Schule der Athener Philosophen erinnern, und rekapitulieren die rachsüchtige Historie. Ihre Überlegungen kreisen nebeneinander, ohne sich gegenseitig voranzutreiben. Die elliptischen, wiederkehrenden Sätze scheinen wie der beschriebene Mechanismus kein Ende zu nehmen.
In der ersten Regiearbeit des Autors Thomas Köck steht ein Chor Leipziger Sängerinnen den drei Ensemblemitgliedern gegenüber. Sein diskursiver Text „vendetta vendetta (a bunch of opfersongs)“ reflektiert über kollektive Rache und individuelle...
Sie möchten den gesamten Beitrag lesen?
Diese Angebote schalten den Artikel frei:
Tageszugang
12 Stunden ohne Paywall
5,99 €
Online lesen
Bücher online lesen
TdZ-Artikel seit 2013 online lesen
Exklusive Online-Artikel lesen
„Arbeitsbücher“ online lesen
double-Artikel online lesen
IXYPSILONZETT-Artikel online lesen
PDF-Downloads
—
Die aktuelle TdZ-Ausgabe
—
Das jährliche Arbeitsbuch
—
Sonderpublikationen
—
Die aktuelle double-Ausgabe
—
Persönliches Archiv mit allen bereits erworbenen Downloads
—
Die aktuelle IXYPSILONZETT-Ausgabe
Sonstiges
Anmelden per E-Mail
Persönliche Merklisten
Standard
Zeitschriften online lesen
ab 5,99 € / Monat
Online lesen
—
Bücher online lesen
TdZ-Artikel seit 2013 online lesen
Exklusive Online-Artikel lesen
„Arbeitsbücher“ online lesen
double-Artikel online lesen
IXYPSILONZETT-Artikel online lesen
PDF-Downloads
Die aktuelle TdZ-Ausgabe
Das jährliche Arbeitsbuch
Sonderpublikationen
Die aktuelle double-Ausgabe
Persönliches Archiv mit allen bereits erworbenen Downloads
Die aktuelle IXYPSILONZETT-Ausgabe
Sonstiges
Anmelden per E-Mail
Persönliche Merklisten
Professional
Zeitschriften und Bücher online lesen
ab 12,50 € / Monat
Online lesen
Bücher online lesen
TdZ-Artikel seit 2013 online lesen
Exklusive Online-Artikel lesen
„Arbeitsbücher“ online lesen
double-Artikel online lesen
IXYPSILONZETT-Artikel online lesen
PDF-Downloads
Die aktuelle TdZ-Ausgabe
Das jährliche Arbeitsbuch
Sonderpublikationen
Die aktuelle double-Ausgabe
Persönliches Archiv mit allen bereits erworbenen Downloads
Die aktuelle IXYPSILONZETT-Ausgabe
Sonstiges
Anmelden per E-Mail
Persönliche Merklisten
Upgrade für Printabonnenten
Standard – Zeitschriften online lesen
10,00 € / 12 Monate
Online lesen
—
Bücher online lesen
TdZ-Artikel seit 2013 online lesen
Exklusive Online-Artikel lesen
„Arbeitsbücher“ online lesen
double-Artikel online lesen
IXYPSILONZETT-Artikel online lesen
PDF-Downloads
Die aktuelle TdZ-Ausgabe
Das jährliche Arbeitsbuch
Sonderpublikationen
Die aktuelle double-Ausgabe
Persönliches Archiv mit allen bereits erworbenen Downloads
Die aktuelle IXYPSILONZETT-Ausgabe
Sonstiges
Anmelden per E-Mail
Persönliche Merklisten
Upgrade für Printabonnenten
Professional – Zeitschriften und Bücher online lesen
50,00 € / 12 Monate
Online lesen
Bücher online lesen
TdZ-Artikel seit 2013 online lesen
Exklusive Online-Artikel lesen
„Arbeitsbücher“ online lesen
double-Artikel online lesen
IXYPSILONZETT-Artikel online lesen
PDF-Downloads
Die aktuelle TdZ-Ausgabe
Das jährliche Arbeitsbuch
Sonderpublikationen
Die aktuelle double-Ausgabe
Persönliches Archiv mit allen bereits erworbenen Downloads