Auf der Bühne des Maxim Gorki Theaters ist auf den ersten Blick heute eindeutig Wellness angesagt. Auf einem hellbeigen Sofa, das durch seine Form an eine Bienenwabe erinnert, haben es sich fünf Schauspielerinnen und Schauspieler in weißen Bademänteln bequem gemacht und wippen mit den beschlappten Füßen. Sie wirken miteinander vertraut und lächeln entspannt in Richtung Publikum. Im Hintergrund: Fragmente eines Wabenturms, und auch der Untergrund setzt sich aus Wabenplatten zusammen. Über dem Ensemble eine Videoleinwand, gefilmt wird aus der Vogelperspektive. Ein Klavier und eine schwarzglänzende E-Gitarre am Rand lassen vermuten, dass es mit der Ruhe bald vorbei sein wird. Geschlossen erhebt sich das Ensemble und begrüßt euphorisch die Zuschauer. Alle im Raum sollen sich besser kennenlernen, ein wenig mehr Intimität wäre schön. Die „Zitrone der Schrecklichkeiten sei in der Vergangenheit schließlich schon genug gemolken worden“. Keine Show, verspricht das Ensemble, sondern menschliche Experimente seien heute zu erwarten. Noch bevor es richtig losgeht, wird der Ablauf erklärt. Erst ein Erfahrungsaustausch unter den Schauspielern, abschließend ein kleiner Workshop gemeinsam mit dem Publikum.
Nachdem die Schauspieler ihre Wellnesswabe verlassen haben, hält Orit Nahmias am Bühnenrand ein Plädoyer dafür, warum es gerade jetzt wichtig sei, über die Ungleichbehandlung der Geschlechter zu sprechen. Ein Zusammensein...