Das diesjährige Festival präsentierte vom 13. bis 19. Mai 2022 acht ausgewählte Inszenierungen. Neben dem Figuren- und Objekttheater trat in dieser Ausgabe die Sparte Tanz als Schwerpunkt deutlich hervor. Dabei zeigten die ausgewählten Produktionen, wie ausgezeichnet sich beide Genres eignen, das sehr junge Zielpublikum auf einer Ebene anzusprechen, die auf weite Strecken auch ohne das Medium Sprache auskommt.
Die belgische Gruppe Hanafubuki schildert in „Diorama“ den Umgang der Tiere mit einem Tag, an welchem die Sonne einmal nicht rund, sondern quadratisch aufgeht. Auf der philosophischen Ebene wird die große Frage verhandelt, wie wichtig Rituale und Routinen sind und wie sehr es uns Menschen aus der Bahn wirft, wenn einmal etwas nicht so aussieht, wie wir es gewohnt sind. Dies gelingt mit einer Inszenierung aus kleinsten Dingen: Winzig steht die kleine Guckkastenbühne auf einem Tisch. Kulissen und auftretende Tiere werden seitwärts oder von oben hinein- und hinausgeschoben. Dass man dem Kulissenschieben offen zusehen kann, erweitert den Zauber für das Publikum um eine weitere Ebene. Die beiden Spieler*innen Sari Veroustraete und Samuel Baidoo bedienen die kleine Welt virtuos und bestens aufeinander eingespielt. Das gilt nicht zuletzt für die Musik, die mit winzigen Instrumenten (Mundharmonika, Pfeife oder Ukulele) und Klängen das Sicheinlassenkönnen auf...