Johannes Schütz
Johannes Schütz studierte und assistierte in den siebziger Jahren in Hamburg und Berlin bei Wilfried Minks. 1974 begann er als Bühnenbildner am Berliner Schillertheater und an den Münchner Kammerspielen. 1976 ging er als Ausstattungsleiter ans Bremer Theater. Von dort kam seine „Antigone“-Bühne in der Inszenierung von Ernst Wendt zum Theatertreffen, eine der drei Interpretationen des Sophokles-Dramas, die 1979, anderthalb Jahre nach dem deutschen Herbst, beim Theatertreffen zu sehen waren. In Bremen begann auch Schütz’ Zusammenarbeit mit Reinhild Hoffmanns Tanztheater: Drei ihrer Choreografien waren zwischen 1983 und 1986 in seinen Bühnen zu Theatertreffen eingeladen. Nach dem Wechsel von Bremen nach Bochum entwickelte sich die künstlerische Partnerschaft zwischen Schütz und Jürgen Gosch. Becketts „Endspiel“ und „La Maman et la Putain“ von Jean Eustache waren aus Bochum 1992 und 1995 zu Gast in Berlin. Seit 2004 waren die Arbeiten von Gosch/ Schütz jedes Jahr zum Theatertreffen eingeladen, u. a. aus Düsseldorf 2004 „Sommergäste“ und 2006 „Macbeth“. Zu den letzten gemeinsamen Arbeiten der beiden – 2009 beim Theatertreffen, einen Monat vor Jürgen Goschs Tod – gehören Tschechows „Möwe“ und Roland Schimmelpfennigs „Hier und Jetzt“. Mit Schimmelpfennigs Inszenierung seines eigenen Stücks „Der goldene Drache“ aus Wien und Karin Beiers Kölner Inszenierung „Das Werk/Im Bus/Ein Sturz“ von Elfriede Jelinek waren Schütz’ Bühnen auch 2010 und 2011 bei Theatertreffen zu sehen. Johannes Schütz arbeitet außerdem seit den neunziger Jahren regelmäßig als Regisseur im Schauspiel- und Opernbereich. Seit 2010 hat er die Professur für Bühnenbild an der Kunstakademie in Düsseldorf. Neben anderen Auszeichnungen erhielt Johannes Schütz 2009 gemeinsam mit dem Regisseur Jürgen Gosch den Theaterpreis der Stiftung Preußische Seehandlung.
Stand: 2020 (Datum der letzten Veröffentlichung bei Theater der Zeit)