Lena Foellbach
geboren 1916, Dramatikerin, außer der Komödie So eine reizende Familie (1962, Rostock) schrieb vor allem Kinder- und Jugendstücke für Laien- und Berufs-, Menschen- und Puppenbühnen sowie den Funk. Ihr Stück Jahresringe (TdZ 11/1974) behandelt das Problem des Alterns und der Generationen. Auf Seite 53 wird es so beschrieben:
Die allgemeine Lebenserwartung des Menschen ist von 45 Jahren zu Beginn des 20. Jahrhunderts, auf heute fast 70 Jahre angestiegen.
Das bringt für unsere Gesellschaft eine Fülle von Problemen mit sich: die gegenwärtig älteren und alten Menschen kommen zumeist aus einer Vergangenheit mit der verhängnisvollen Einstellung, zwangsläufige Leistungsabnahme im Alter blockiere zugleich Kräfte und Talente und verdamme zur Untauglichkeit, die in unserer sich ständig verändernden Welt der Wissenschaft und Technik doppelt belaste.
Wie nun unsere sozialistische Gesellschaft bereits heute dafür Sorge tragen wird, daß im Abschnitt der Reife des Menschen seine wertvollen Leistungsreserven genutzt und auf besondere Aufgaben und schöpferisches Wirken hingelenkt werden, in welchem Maße unsere jungen Menschen schon heute erkennen und begreifen, daß ihre eigene spätere geistige Wachheit und ihre Leistungsfähigkeit vom bewußten rechtzeitigen Einbeziehen dieser Lebensphase abhängen werden, so wird morgen der Sozialismus seinen Menschen nicht nur ein höheres Alter, sondern er kann ihnen vor allem eine wirklich höhere Lebenserwartung gewähren.
Welche Konflikte sich in der Gegenwart noch für den einzelnen und die Gesellschaft ergeben, welche Fehlentwicklungen geschehen, welche Möglichkeiten bereits heute bestehen und sich für die Zukunft abzeichnen, wird in dem Stück "Jahresringe" erzählt.
Stand: 1976 (Datum der letzten Veröffentlichung bei Theater der Zeit)