Karl Schlögel
Prof. em. Dr., geboren 1948, studierte osteuropäische Geschichte, Philosophie, Soziologie und Slavistik an der Freien Universität Berlin. Der Promotion mit einer Arbeit über Arbeiterkonflikte in der poststalinistischen Sowjetunion folgten die freiberufliche Tätigkeit als Übersetzer und Schriftsteller und zahlreiche Aufenthalte in den USA und Osteuropa in den 1970er und 1980er Jahren sowie Forschungsaufenthalte in Moskau (1982/1983) und Leningrad (1987). 1990 erhielt er den Ruf auf den Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte an der Universität Konstanz, von 1994 bis 2013 bekleidete er die Professur für Osteuropäische Geschichte an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Zu seinen Themenschwerpunkten zählen die Kultur der Moderne im östlichen Europa, insbesondere in Russland, sowie die Geschichte des „Stalinismus als Zivilisation“ sowie der Zwangsmigration und Kulturen der Diaspora im 20. Jahrhundert. Darüber hinaus widmet er sich der Stadtgeschichte und Urbanität im östlichen Europa und theoretischen Problemen einer räumlich aufgeschlossenen Geschichtsschreibung. Zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen zählen Moskau lesen (1984), Im Raume lesen wir die Zeit. Über Zivilisationsgeschichte und Geopolitik (2003) sowie Terror und Traum. Moskau 1937 (2008). Zu seinen Auszeichnungen gehören der Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung 2004, der Lessingpreis der Freien und Hansestadt Hamburg 2005 und 2006 sowie der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2009.
Stand: 2019 (Datum der letzten Veröffentlichung bei Theater der Zeit)