Theater der Zeit

Theater der Zeit Heft 06/2022

Theater der Zeit 6/2022

Frank Castorf

„Wallenstein“ in Dresden

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Erschienen im Juni 2022

Gedruckte Ausgabe

Broschur mit 80 Seiten

Format: 215 × 285 mm

ISSN: 0040-5418 (Broschur)

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Was bedeuten technische Erneuerungen für die Theaterkultur? Darüber schreibt der neue Vize-Direktor auf Kampnagel Jonas Zipf exklusiv für Theater der Zeit. Sein Essay über digalitäres Theater (S. 11) bildet den Auftakt zu einem zweiteiligen Schwerpunkt im Heft. Darin schlägt er vor, „die Möglichkeiten der Digitalität nicht nur für die Kunst, sondern auch für die Arbeit an dieser zu nutzen“. Mit dem kanadischen Medientheoretiker Marshall McLuhan und Marx gesprochen: Neue Produktionsmittel bedingen veränderte Produktionsverhältnisse. Auch am Theater.

Am 1. März 2022 wurde die Gedenkstätte Babyn Jar von russischen Raketen getroffen, Ende September 1941 Ort der größten Massenerschießung von Juden im Zweiten Weltkrieg, durchgeführt von Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei im Zuge des deutschen Eroberungskriegs. Der Holocaust mit der Verfolgung und Ermordung ukrainischer Juden wurde nach dem Ende der Sowjetunion ein wesentlicher Teil der Erinnerungskultur der neuen Ukraine. Elisabeth Bauer hat Babyn Jar mehrfach besucht und dabei auch den Filmemacher Ilya Krzhanovsky zu seinen Plänen für diese Gedenkstätte gesprochen (S. 28). Das Kunstinsert dieser Ausgabe zeigt fünf Bilder vom 9. Mai in Berlin, die Nikolaus Stein zum Thema „Tag der Befreiung / Tag des Sieges“ gemacht hat, anzuschauen auch mit Bezug zum Beschuss der Kyjiwer Gedenkstätte und der russischen Rechtfertigung der Invasion als „Entnazifizierung“ der Ukraine.

Christian Weise ist wahrscheinlich der aktivste Shakespeare-Regisseur im deutschen Theater der letzten Jahre. TdZ-Thüringen-Redakteur Michael Helbing nimmt eine ganze Serie von Inszenierungen unter die Lupe (S. 20), darunter die ziemlich ausgefallene „Queen Lear“ am Berliner Maxim Gorki Theater. Hätte Shakespeare so etwas gefallen – oder als Regisseur, dessen Theater ja auch von verdrehten Aktualitäten lebte, mit seinen Stücken selbst so gemacht? Vielleicht. //

Außerdem in diesem Heft: Onlinestücke von John von Düffel in Detmold / Castorfs „Wallenstein“ in Dresden / Bayrische Theatertage in Bamberg / Kein Neubau für die Spielstätte Pfauen in Zürich / Stückabdruck: „karpantenflecken“ von Thomas Perle / Elisabeth Maier blickt auf die spanische Theaterszene / Thomas Irmer über das Teatr Współczesny in Polen / Kollektiv Richtung22 Luxembourg //

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