Berliner Ensemble: Mit Blitzeinschlag

Businessman des Living Theatre

Von der Sonne in den Swimming Pool und zurück 

Captain Hook fliegt ein

Theater und Orchester der Stadt Heidelberg: Liebe lässt die europäische Eiszeit schmelzen 

Volksoper Wien: „Die letzte Verschwörung“ von Moritz Eggert – Regie Lotte de Beer, Dirigat Steven Sloane, Bühnenbild Christof Hetzer, Kostüme Jorine van Beek, Choreographie Otto Pichler <h2>Kurzkritik von Susanne Dressler:</h2> Was für ein Privileg! Man bucht ein Ticket im Theater, lauscht Tönen sowie Worten und freut sich: Der Komponist und Librettist dieses Werkes lebt. Es besteht die Möglichkeit aktuelle Interviews nachzulesen und man erhält Einblicke in die Gedanken, Visionen und das Schaffen des Künstlers. Zeitgenössisches Musiktheater ist oft rares Gut auf Spielplänen der Opernhäuser, weil die Sitzplatzauslastung deutlich geringer ausfällt als bei einem bekannten Opernwerk. Es ist mutig von Opernregisseurin Lotte de Baer, seit Herbst 2022 Intendantin der Wiener Volksoper, im Tempel der klassischen Operettenwelt die Uraufführung der Mythos-Operette „Die letzte Verschwörung“ von Moritz Eggert anzusetzen. Die quirlige und stets gut gelaunte Niederländerin sucht nach neuen Wegen rund um das angestaubte Genre Operette und setzte gleich zu Beginn ihrer Leitung ein äußerliches Zeichen für das Haus: Die Volksoper erstrahlt in einem sanften Rosarot, ein „Märchenschloss“ wünschte sich de Beer. Moritz Eggert, 57jähriger deutsche Komponist, Pianist, Texter, Sänger und Dirigent ist ziemlich erfolgreich und wird weltweit gebucht. Er verarbeitet in seinen Kompositionen am liebsten viele unterschiedliche musikalische Genres und agierte genauso...

Ein Abend – zwei Blicke: In der Serie „Blickwechsel“ schreiben zwei Kritiker:innen über eine Inszenierung.

Eine kleine Horror(o)perette?

Serie: Blickwechsel #02

Schwein gehabt

Was macht das Theater, Dominique Horwitz?

Tatsächlich, eine Oper über Alma Mahler-Gropius-Werfel (Schindler) hat es noch nicht gegeben, und schon ihre volle Namensnennung weist ja darauf hin, dass es hier einiges zu erzählen gibt. Im korrekten Wikipedia-Stil wird sie übrigens nicht beruflich als Künstlerin oder Komponistin bezeichnet, sondern als Persönlichkeit. Der Kontext und die Definition ihres Lebens erfolgten zeitlebens und auch heute über ihre künstlerisch tätigen Ehemänner, Affären und eine Schar von Freunden – und ausgerechnet bei ihr würde das heute gängige Wort der „Follower“ am besten passen. Almas Leben ist ohne „die Anderen“ nicht denkbar, und doch hielt sie die meiste Zeit dafür die Zügel in der Hand – umkreist wie ein Fixstern als Schülerin, Ehefrau, Mutter, Witwe, Gesellschafterin und auch als Geliebte oder Vernachlässigte. Was liegt da näher als dieser überdies der Musik stets affinen, komplexen Frauenfigur ein Theaterdasein in einer Oper zu schenken? Die israelische Komponistin Ella Milch-Sheriff (geboren 1954) hat sich gemeinsam mit dem Librettisten Ido Ricklin auf die Reise gemacht, herausgekommen ist ein am 26. Oktober uraufgeführter Fünfakter für die Wiener Volksoper, der laut Milch-Sheriff „mit Legenden aufräumen will“, aber an genau diesen Ansprüchen ziemlich scheitert, da sie Almas Biografie aus ihrem früh aufgegebenen Künstlerdasein erklären will. Almas intensiv gelebtes Leben...

„Alma“ von Ella Milch-Sheriff (UA) – Regie Ruth Brauer-Kvam, Musikalische Leitung Omer Meir Wellber, Libretto Ido Ricklin, Bühne Falko Herold, Kostüme Alfred Mayerhofer

Volksoper Wien: Der böse Gustav

Stiller Abbau?

Wenn man zu den Wiener Festwochen – im ersten Jahrgang des Intendanten Milo Rau – die Eröffnung mit revolutionär-visionärem Gedankengut und etliche „Verhandlungen“ theaterpolitischer Art überstanden hat, wird es Zeit sich zu fragen: Was glaubst Du denn? Denn auch für's Religiöse bieten die Festwochen einiges an Hilfestellung. Mit Adams Passionsoratorium stand eine traditionelle Werkform zur Verfügung, die man auch konzertant hätte geben können, wie etwa geschehen durch die Berliner Philharmoniker 2017. Doch schon im Kontext der Uraufführung 2012 in Los Angeles gab es in der Verbindung mit dem Regisseur Peter Sellars, der auch das Libretto zu diesem Stück verfasste, eine szenische Umsetzung der Passion, wie sie der „anderen Maria“, der Maria aus Bethanien zugeschrieben wird. Damit wird nicht nur der Bericht von Jesu letzten Tagen und Stunden aus einer weiblichen Sicht formuliert, es werden auch weitere Ereignisse damit verknüpft wie etwa die Erweckung des Lazarus, die sinnbildlich für die Auferstehung Jesu steht. Das in zwei Teilen über zweieinviertel Stunden reichende Werk stellt die Volksoper vor immense Herausforderungen. Musikalisch ist der minimalistische Stil des US-amerikanischen Komponisten John Adams komplex und vor allem rhythmisch fordernd – sowohl für das Orchester als auch für den oratorisch natürlich stark präsenten Chor, der hier wie...

„The Gospel according to the other Mary“ von John Adams – Regie Lisenka Heijboer Castañón, Musikalische Leitung Nicole Paiement, Bühne Sarah Nixon, Kostüme Carmen Schabracq

Volksoper Wien: Die Passionsgeschichte der anderen Maria

Ruhrfestspiele Recklinghausen/Theater Münster: Ein Krieg führt immer zum nächsten

Leere Bühnen  für volle Köpfe?

Transformation statt Revolte

Das Nest sauber halten

Romeo und Julia in der Cadillac-Welt

Abwehr gegen nackte Nonnen

Theater an der Ruhr Mülheim: Lost in Weirdness

Neue Berufsfelder erfinden

Ich arbeite einfach gern

Erst der Wald, dann der Boden

Mit der Pfeilspitze ins Herz hinein

Bewegen, Zeichnen, Überzeichnen

Was macht das Theater, Jörg Hartmann?

„Ein großes Festival muss eine Dynamik entwickeln“

St. Pölten:: Peter-Turrini-Dramatiker*innenstipendium für Paula van Well

Publikumserregung mit Extradimension

Leipzig: Auswahl fürs Festival Politik im Freien Theater

Dramaturgie des Zweifels

Deutsches Nationaltheater Weimar: Drei Fiktionen für dreizehn Millionen Schicksale

Der Notfall als Prinzip

Neue Dramatik trifft Figurentheater

Dober Dan, Ljubljana

RambaZamba Theater Berlin: Riesenspaß mit Hintersinn

Heidelberger Stückemarkt: Das schreckliche Geschwür der Vergangenheit

Solidarität und Waffen

Lego meets Ikea

Ruhm den Kleinen!

Thüringer Befund

Der letzte Akkord verhallt, die Sänger:innen und Musiker:innen treten zum Schlußapplaus an, das Publikum springt unisono von seinen Plätzen auf und jubelt mit Standing Ovations den Protagonist:innen zu. So geschehen nach einer Vorstellung des Rockmusicals „tick tick … Boom!“ in der Volksoper in Wien. Damit wäre eigentlich schon alles über das Rockmusical „tick tick … Boom!“ in der Volksoper in Wien gesagt. Volksopern-Chefin Lotte de Beer hat einen guten Griff mit der Auswahl dieser Komposition bewiesen. Ihre Bemühungen ein anderes als das alteingesessene Publikum ins Haus zu locken, sind auf fruchtbaren Boden gefallen. Attraktive Kartenpreise und gutes Marketing sorgen für jüngere, enthusiastische Zuseher:innen, die auch während der Vorstellung heftigen Zwischenapplaus spenden. Kurz vor seinem 30igsten Geburtstag plagt den mäßig erfolgreichen Komponisten Jon eine Schaffens- und Lebenskrise. Er wohnt in New York, wir sind im Jahr 1990. Eigentlich sollte alles möglich, alles machbar, alles erreichbar sein. Für ihn aber eben nicht und er hört in seinem Kopf regelmäßig nur Ticks und Booms … eine Uhr, die tickt! Seine Freundin Susan ist Tänzerin und träumt von einem behaglichen Leben am Land, Jugendfreund Michael hat eine vielversprechende Schauspielkarriere aufgegeben und startet in der Marketingbranche so richtig durch. Nichts sieht für Jon vielversprechend aus:...

„Tick tick … Boom!“ von Jonathan Larson – Musikalische Leitung Christian Frank, Regie Frédéric Buhr, Bühne & Kostüm Agnes Hasun, Choreographie Tara Randell

Volksoper Wien: Spiel, Spaß … Erfolg!

Festival im Aufwind

Bodyhorror/Tarantino

Bilder im Takt eines Textes

Ästhetische Selbstreflexion

Schauspiel Stuttgart: Was witzig ist und was nicht

sogar theater Zürich: Easy said, but schwer getan

Berufsbild: Digitaldramaturg

Ja, er lebt noch – oder: Brecht is back!

Dramaturgie der Solidarität

Belgrad: Nikita Milivojević nicht als künstlerischer Leiter von BITEF verlängert

Zerbrochene Familiengeschichten

Chemnitz und sein Schauspielhaus – ein Trauerspiel der Stadtpolitik

Rede zur Entgegennahme des Kurt-Wolff-Preises 2025

Das Thema Hitze  wird in Zukunft  auch dazugehören

Die Rache der Königinnen

Wir gehen rein

Die Signatur unserer Zeit

In den letzten Jahren haben sich viele Kulturinstitutionen spät, aber dann doch zumeist intensiv aufklärend mit der eigenen Vergangenheit während des Regimes der Nationalsozialisten beschäftigt. Dafür wurden unterschiedliche Formen gewählt: Manche Theater und Opernhäuser dokumentierten ihre dunklen Zeiten in Ausstellungen oder erarbeiteten eigene Veranstaltungen und Publikationen, damit verschiedene Aspekte sichtbar wurden. Oft wurde dabei schon spürbar, dass es nicht um eine allgemeine Täterschaft oder Verstrickung ging, sondern um viele einzelne Schicksale, die sowohl individuell als auch in der Beziehung zueinander in der damaligen Zeit betrachtet und erinnert werden müssen. Dass genau diese Art der Aufarbeitung am besten auf der Bühne selbst Wirkung zeigt, glaubt die Volksoper Wien und hat sich deswegen für diese Form entschieden, nachdem schon vor einigen Jahren die interne Aufarbeitung mit – so noch vorhandenen – Dokumenten, Akten und weiteren Zeugnissen der Zeit begann. Das glich im speziellen Fall der Volksoper einem aufwändigen Puzzlespiel, da das Haus bis 1938 als Verein organisiert war, bevor die Nationalsozialisten diesen im Jahr des „Anschlusses“ auflösten und in der Folge viele Dokumente vernichteten. 2018 veröffentlichte die Historikerin Marie-Theres Arnbom ein Buch mit dem Titel „Ihre Dienste werden nicht mehr benötigt“ über diese Zeit an der Volksoper, auf Grundlage dessen nun das...

„Lass uns die Welt vergessen – Volksoper 1938“, Libretto von Theu Boermans unter Verwendung von Text und Musik aus „Gruß und Kuss aus der Wachau“ – Regie Theu Boermans, Musikalische Leitung Keren Kagarlitsky, Bühne Bernhard Hammer, Kostüme Jorine van Beek

Volksoper Wien: Eindringliches Erinnern

Die Grenzen der Freiheit

Stück Labor 2023/24

Guten Appetit!

München: Auswahl für Radikal jung Festival

Mit nachhaltiger Kunst  die Menschen berühren

„Sie wollen Institutionen, die sie kontrollieren können“

Schauspiel Stuttgart: Überleben in der Karaokebar

Die Unsterblichkeit des Theaters

Die Schauspielbühnen Stuttgart: Die Eiseskälte der Erben-Generation

Was macht das Theater, Alexander Scheer?

Wenn die Unis Trauer tragen

Was macht das Theater, Franziska Werner?

Das Problem mit der Apokalyptik

Kampf im Käfig

Feminismus neu ausrichten

Zug: Sélection fürs Schweizer Theatertreffen bekanntgegeben 

Das große Plus an Menschlichkeit

Zirkus

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Volksoper Wien

ist das zweitgrößte Opernhaus in Wien. Auf dem Programm stehen Operetten, Opern, Musicals und Ballett.

Biblische Charaktere und Ereignisse, mitsamt der Auferstehung des Lazarus und der Passion Christi, in ein stark politisches, zeitgenössisches Licht gerückt: „The Gospel According to the Other Mary“ an der Volksoper Wien im Rahmen der Wiener Festwochen.

Timothy Fallon als Talkshowmoderator Friedrich Quant in einer Showtanznummer mit dem Wiener Staatsballett. 

Juliette Khalil (Susan), Jakob Semotan (Jon) und Oliver Liebl (Michael) in „tick, tick... BOOM!" an der Volksoper in Wien.

Dieses Buch beschreibt erstmals die wechselvolle Geschichte des Schauspielhauses Chemnitz in einer transdisziplinären Betrachtung von Architektur und theater-künstlerischer Praxis. Es verfolgt gleichermaßen die Entwurfsprozesse wie die Aufführungsweisen der letzten fünfzig Jahre. Neben Darstellungen der verschiedenen Spielorte und der Architektur von Rudolf Weißer werden die Raumaneignungen befragt in Gesprächen mit Theaterleuten wie Hartwig Albiro, Hasko Weber, Carsten Knödler, Gundula Hoffmann und Raj Ullrich. Weitere Theaterkonzepte erklärt Stefan Schmidtke im Kontext der Kulturhauptstadt Europas 2025.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Interimssituation von Schauspiel und Figurentheater („Spinnbau“) wird mit der Publikation zugleich die Bedeutung und Perspektive des Theaters als vielschichtiger Kulturort für die Stadt aufgezeigt.
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ISBN 978-3-95749-567-9 (Open Access)  DOI: <a title="https://tdz.de/shop/produkt/schauspielhaus-chemnitz" href="https://tdz.de/shop/produkt/schauspielhaus-chemnitz" data-outlook-id="e526c996-5be6-478d-a074-ff6f174f4806">10.35287/9783957495679</a>
Dieses Werk ist lizenziert unter der Creative Commons Lizenz Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (CC-BY-NC-ND 4.0). Den vollständigen Lizenztext finden Sie unter: <a title="https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/deed.de" href="https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/deed.de" data-outlook-id="b6230f1d-8c98-42e4-bb03-0a4b291c320e">https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/deed.de</a>

Zwischen Zeiten und Räumen

Schauspielhaus Chemnitz

Denken wir heute an „Zirkus“, so tauchen in unseren Köpfen gemeinhin Bilder von Artistik- und Tierdressurnummern in der Manege eines Zirkuszeltes auf. Historische Quellen, die in Archiven und Bibliotheken schlummern, zeichnen jedoch ein überraschend anderes Bild der Zirkuskunst um 1900. Die in diesem Buch versammelten Fotografien, Auszüge aus Briefwechseln, Patentschriften, Presseberichte, Bauzeichnungen und vieles mehr, bieten tiefe Einblicke in die Zirkuskultur Berlins um 1900. Sichtbare Spuren der einst erfolgreichen Zirkusgesellschaften mit ihren pompösen Gebäuden mitten im Stadtzentrum finden sich heute hingegen kaum mehr. Anhand von historischen Quellen lässt das Buch Aufführungspraxis, Architekturen, Herausforderungen und Erfolge von Zirkussen, Künstler:innen und Techniker:innen auf eindrückliche Weise zutage treten.
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ISBN 978-3-95749-565-5 (Open Access)  DOI: <a title="https://doi.org/10.35287/9783957495020" href="https://doi.org/10.35287/9783957495020" data-outlook-id="c180ea25-f06b-4836-a7c2-fc4b1261b69b">10.35287/9783957495655</a>
Dieses Werk ist lizenziert unter der Creative Commons Lizenz Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (CC-BY-NC-ND 4.0). Den vollständigen Lizenztext finden Sie unter: <a href="https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/deed.de">https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/deed.de</a>

Einblicke in eine vergessene Praxis

Zirkuskunst in Berlin um 1900

Die Juni-Ausgabe 2025 von Theater der Zeit widmet sich dem Schwerpunkt „Heimat(en)“ und beleuchtet, wie Kunst und Theater Zugehörigkeit, Identität und Gemeinschaft neu verhandeln. Essays, Interviews und Berichte von Autor:innen wie Dinçer Güçyeter, Luise Voigt und Elisabeth Maier zeigen, wie vielfältig und umstritten der Heimatbegriff heute ist – von postmigrantischen Perspektiven über ostdeutsche Lebensgeschichten bis zu kulinarisch-politischen Performances.
Auf dem Titel: Sandra Hüller und Tom Schneider ­haben am neuen theater in Halle/Saale MarDis „Penthesile:a:s“ (<a href="https://tdz.de/artikel/3856c3b5-e854-4769-8eef-1533bb028485">der Stückabdruck</a>) inszeniert. Im Interview dazu betonen sie die gemeinsame Theaterarbeit, das Ensemble­schaffen – weit weg vom filmbranchenüblichen Starmodellieren eines Wunders. Ist Sandra Hüller trotzdem.
 
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Sandra Hüller und Tom Schneider

Geste des Kollektiven

Das Arbeitsbuch widmet sich dem Intendanten und Regisseur Peter Carp. Als Schauspieldirektor in Luzern (2004–2007), als Intendant des Theater Oberhausen (2008–2017) und seit 2017 als Intendant des Theater Freiburg entwickelte er ein Theaterkonzept immer stärker aus, welches auf konsequente Internationalisierung setzte, auf ein Theater als „Weltempfänger“. Kennzeichnend für seine Arbeit war eine ausgeprägte Entdeckerlust, wie er sich generell als Förderer verstand (Simon Stone, Ewelina Marciniak, Amir Reza Koohestani, Yair Sherman, Herbert Fritsch). Das reich illustrierte Arbeitsbuch gibt Auskunft zu verschiedenen Aspekten der Arbeit des Regisseurs und Intendanten Peter Carp und versammelt Zeugnisse seiner Weggefährten.
 
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Weltempfänger in Luzern, Oberhausen und in Freiburg

Peter Carp

Wir machen Theater, jedes Jahr im Sommer. Das gilt für die Burgfestspiele Jagsthausen seit 1950. Als einziges Theater im deutschsprachigen Raum wird hier seit 75 Jahren mit Goethes „Götz von Berlichingen“ Theater an seinem Originalschauplatz gespielt. Mittlerweile sind die Burgfestspiele aber viel mehr als nur „Götz“: Musicals, Kinderstücke, Schauspiele und Musiktheater im weiteren Sinne gehören zum Repertoire. Das Buch bietet Rück-, Ein- und Ausblicke. Es beleuchtet die ersten 50 Jahre im Schnelldurchlauf und konzentriert sich im Schwerpunkt auf die letzten 25 Jahre. Die vier Intendant:innen Jan Aust, Heinz Kreidl, Axel Schneider und Eva Hosemann (seit 2019) haben diese Zeit geprägt. Ihnen werden einzelne Kapitel gewidmet.
Interviews und Anekdoten beschreiben das bekannte Freilichttheater aus einer Vielzahl von Perspektiven. Auf der Bühne und hinter der Bühne sehen wir einen Organismus im ständigen Wandel. Neben einer faszinierenden Bildauswahl informiert dieser Jubiläumsband mit spannenden Inhalten rund um die Burgfestspiele sowie Zahlen und Fakten zu den Produktionen. Es ist ein Jubiläumsbuch der besonderen Art und unternimmt eine Zeitreise durch 75 Jahre Theatergeschichte.
 
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75 Jahre Burgfestspiele Jagsthausen

WIR MACHEN THEATER ... jedes Jahr im Sommer

Die 51. Ausgabe von „double“ mit dem Schwerpunkt „Zum Verhältnis von Puppe und Text“ beleuchtet auf vielfältige Weise die komplexe und sich wandelnde Beziehung zwischen dem geschriebenen Wort und der performativen Kraft des Figurentheaters. Das Heft untersucht historische Entwicklungen, gegenwärtige Tendenzen und zukünftige Perspektiven dieser spannungsreichen Interaktion. Es kommen sowohl Theoretikerinnen als auch Praktikerinnen zu Wort, die ihre Erfahrungen und Überlegungen zu diesem zentralen Aspekt des Puppen-, Figuren- und Objekttheaters teilen.
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Zum Verhältnis von Puppe und Text

Worte formen

Das internationale figuren.theater.festival in Erlangen, Nürnberg, Fürth und Schwabach gehört zu den renommiertesten Festivals des Genres und ist bekannt für das große ästhetische Spektrum seines Programms. Gegründet 1979, entwickelte es sich rasch zu einer erstklassigen Adresse für Künstler:innen und Veranstalter:innen, ebenso zu einem internationalen wie regionalen Publikumsmagneten. Es spiegelt mit seinen Stammkompagnien, seinen performativen Experimenten, gewagten Präsentationsformaten und oft folgenreichen Begegnungen nicht nur die jeweils aktuellen Bewegungen der Szene, sondern schrieb sich auch selbst in deren Geschichte ein.
Was es bedeuten kann, wenn ein Festival bereit ist, ein Genre immer wieder neu zu (er)finden, wenn Kuratieren auch als kritische Förderung verstanden, Studierenden regelmäßig eine Plattform geboten und eine Region vom Festivalfieber erfasst wird – das beleuchten Beiträge von zahlreichen Beteiligten vor, auf und hinter den Festivalbühnen.
 
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Erlangen Nürnberg Fürth Schwabach

Offen! Das internationale figuren.theater.festival

Wie werden dekoloniale Ästhetiken in der zeitgenössischen Gegenwartsdramatik produziert? Was kennzeichnet dekoloniale Ästhetiken im Theater? Mit einem dramaturgischen Blick und einer theatertextuellen Analyse von Stücken international renommierter afro-diasporischer Künstler:innen wie Dieudonné Niangouna, Aristide Tarnagda, Hakim Bah, Marie N´Diaye u.a. argumentiert die Theaterwissenschaftlerin Grit Köppen, dass dekoloniale Ästhetiken im Theater als breites Spektrum künstlerischer Strategien zu denken sind. Diese bewegen sich aktuell zwischen einer Ästhetik des Aufruhrs gegen postkoloniale Realitäten und einer Ästhetik der Transgression.
 
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Dekoloniale Ästhetiken im zeitgenössischen Theater

Das Thema Nachhaltigkeit hat Theater der Zeit schon öfter beschäftigt. Im Arbeitsbuch „Transformers – Digitalität Inklusion Nachhaltigkeit“ aus dem Jahr 2021 wird erstmals ein Nachhaltigkeitsmanagement am Theater vorgestellt, damals an der Oper in Göteborg. Inzwischen gibt es das Phänomen in wachsender Zahl im gesamten deutschsprachigen Theater. TdZ-Redakteurin Elisabeth Maier porträtiert Anna Haas, die am Staatstheater Karlsruhe diesen Aufgabenbereich übernommen hat – Teil des umfangreichen Schwerpunkts zum Thema, dazu auch das Kunstinsert von Daniel Kötter und seinem Feld des Extraktivismus.
Auch den Neustart am Rheinischen Landestheater Neuss könnte man noch dem Thema zuordnen, denn die Intendantin Marie Johannsen hat das Foyer zu einem öffentlichen Raum zur Stadt hin gemacht – nachhaltige Nutzung von Theaterräumen.
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Nachhaltigkeit

In den vergangenen Wochen wurden die Theater in fast allen Bundesländern mit­ drastischen Einsparungsszenarios der öffentlichen Hand in nie dagewesener Weise konfrontiert. In Berlin, Sachsen und Nordrhein-Westfalen wird schon der Notstand für dieses Jahr diskutiert. Meist mit der Formel, wenn 10 Prozent gekürzt werden, ist das genau der Etat für die künstlerische Produktion, denn der große Rest dient dem Betrieb der Institutionen. Dazu kommen in diesem Moment noch so genannte Tarifaufwüchse, die garantierten Lohnangleichungen für Festangestellte.
Teilweise gibt es aber auch Abmilderungen und Umverteilungen wie in München und Berlin, wo die Kinder- und Jugendtheater weniger hart betroffen sein sollen. Planungen ändern sich wöchentlich, wenn nicht sogar täglich. Für den Schwerpunkt haben Wolfgang Schneider, einst Mitglied einer Enquete-Kommission für die weitsichtig planvolle Entwicklung der Darstellenden Künste in Deutschland, und der frühere Berliner Kultursenator Thomas Flierl, mit Blick auf die besonders verschärfte Situation in Berlin, geschrieben. Dazu NRW-Redakteur Stefan Keim zu der Frage, ob mit der fehlenden Finanzierung für Impulse auch das wichtigste Festival der Freien Szene vor dem Aus steht, und ein Gespräch mit dem Schweriner Intendanten Hans-Georg Wegner über die Herausforderungen in Mecklenburg-Vorpommern.
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Wie Einsparungen Theater bedrohen

Die Kürzungskatastrophe

Neuerscheinungen im Verlag