Du hast On Ecstasy 2007 geschrieben. Seither ist viel passiert in deinem Leben …
Es entstand in einer Periode temporärer Heimatlosigkeit: Ich hatte Wien bereits verlassen, wo ich zuvor fünf Jahre lang Co-Direktor des Schauspielhauses gewesen war, der Umzug nach Berlin war bereits geplant, aber zwischendurch bin ich noch mehrfach zwischen Australien und Europa hin- und hergeflogen.
Wenn du auf die seither vergangenen Jahre zurückblickst, inwiefern hat sich – als nun in Berlin lebender Regisseur und Intendant der Komischen Oper Berlin – dein Blick auf Theater verändert?
Ich glaube, der kreative Prozess des Inszenierens hat sich nicht wesentlich gewandelt. Was sich verändert hat, ist der Blick von außen auf den Musiktheaterbetrieb. Wenn du als Intendant für 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verantwortlich bist, öffnet dir das neue Einsichten, manche davon faszinierend, manche durchaus auch erschreckend. Aber wenn man mich fragt, ob das meine künstlerische Arbeit als Regisseur beeinflusst hat, würde ich das ganz klar verneinen. Ich glaube, auf künstlerischer Ebene nähere ich mich den Stücken, die ich inszeniere, seit zwanzig Jahren auf die gleiche Weise.
Und gab es auch Momente der Ekstase als Intendant?
Nein, das würde ich nicht sagen. Ekstase ist etwas, das voll und ganz mit meinem künstlerischen Erleben...